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Benutzer:Mrs. Biohazard

Aus ArxWiki
Version vom 3. Juli 2014, 02:33 Uhr von Mrs. Biohazard (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Meine eigenen Werke ==1== Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, eine wahre Geschichte. Eine Geschichte zwischen Vertrauen und Vertrauensbruch und den Ve…“)

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Meine eigenen Werke

Inhaltsverzeichnis

1

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, eine wahre Geschichte. Eine Geschichte zwischen Vertrauen und Vertrauensbruch und den Versuch verdorbenes Vertrauen aufzubauen. Freundschaften zu gewinnen und zu verlieren. So passiert es fast jeden Tag mit einem Pferd. Ein Grad zwischen Verzweiflung, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit liegt mein Leben… Die die nah am Wasser gebaut sind würde ich nicht empfehlen, weiterzulesen… Das Wasser plätscherte friedlich, als ich mit einem Erschrecken neben einem Fluss geboren war. Es war kalt und grell ich wollte wieder in meiner Mutter rein. Dort war es so schön warm und ich fühlte mich sicher. Hier war alles so kalt. Das Leben begrüßte mich nicht gerade mit Wärme. Ich war ein schönes Fohlen, ein Stutfohlen ein Fohlen mit Flügeln. Doch es nützte nichts, ich musste trinken, endlos versuchte ich mich aufzustellen um bei meiner Mutter zu trinken, die im Übrigen sehr schön war. Ich erinnere mich an ihre blauen Augen, ihr goldenes Fell und ihre langen Haare. Eine Weiße Blesse hatte sie auch und am Rücken war sie gefleckt. Diana nannte man sie. Der Name passte zu ihr. Mein Vater war der Leithengst der Herde. Schwarz und weiß Gecheckt. Ich war eher gesagt einem Mix zwischen beiden. Ich war eine sehr schöne junge Stute. Als ich nach Stundenlangen Versuchen endlich die Zitzen meiner Mutter erreichte, waren meine Gedanken schon in die Zukunft gerichtet. Meine blauen Augen sahen über die Wiese, grün war sie und saftig. Ein Traum für ein junges Pferd wie mich! Oh ja, wie ich über diese Wiese hechtete. Ich jagte Schmetterlinge, ich jagte Hasen durch die Wildnis. Meine Eltern waren sehr stolz auf mich. Mein Leben war schön. Ich sang oft ein Lied, was die alten Pferde hier sangen. Man würde es als Mensch nur als Wiehern bezeichnen. Aber wir reden auch untereinander. Das Lied ging so etwa. „Ich fühle und spüre die Liebe, die Mutter und Freunde mir geben. Zärtliche Wärme und edle Freundschaft umschließen den Ort meiner Geburt. Millionen Lüfte die wehen den Duft aller Blumen herbei. Glückliche Tage, sorglose Kindheit umschließen den Ort meiner Geburt. Mit seinem Lied begleitet mich der Bach hinüber in den Traum. die Nacht verwischt mit sanfter Hand Zeit und Raum. Ich fühl mich geborgen und sicher. Mein Leben ist herrlich und schön. Glückliche Tage sorglose Kindheit umschließen den Ort meiner Geburt.“ Und so war meine Fohlenzeit, Glücklich und schön, der Bach war mein liebster Platz wir hatten sehr viel Spaß, meine Freunde und ich. Besonders das kleine Häschen war mein bester Freund geworden. Er sprach nicht viel, aber wir hatten Spaß daran um die Wette zu rennen. Meine Flügel waren mir bis dato eine Last, doch ich wollte schneller sein als der Hase und so lief ich und lief ich mein Herz schlug meine Flügel bewegte ich und legte sie in den Wind und ich hob ab. Ich hatte Angst! Sehr große sogar! Ich wollte runter aber traute es mich nicht zu! Und so hob ich ab und ließ die Erde weit hinter mir. Meine Herde sah zu mir auf. Ich wollte verdammt runter! Ich hatte damals sehr große Höhenangst. Und das für einen Pegasus. Meine Gattung ist sehr selten. Mir kam ein Gedanke und schon war es vorbei. Ich krachte fast ungebremst in meine Herde, machte meine Bruchlandung. Ich lag auf meinem Vater, der war nicht mal böse sondern fröhlich, dass ich es gewagt habe, abzuheben. Mein kleiner Hasenfreund, den ließ ich oft auf meinem Rücken hopsen. Ich mochte es. Doch das Glück ist eine Phase, die sehr schnell vorbeizieht. Menschen können grausam zu sich selbst sein, ja, diese bekämpfen sich sogar. Nennt mir mal ein Tier was aus Spaß an der Freude tötet? Katzen? Gut, aber das war Menschliches Rumgezüchte. Eigentlich währen sie nicht so. Man sollte die Natur so lassen wie sie ist. Im Einklang leben mit ihr, wie es die Indianer damals taten. Sie nahmen von der Natur auch nur das was sie brauchten. Aber es gibt auch diese Art Mensch, die einen das Leben schwer machen wollen, ja die auch Völker vernichten wollen. Einige Völker haben sie ja auch vernichtet wie die oben benannten Indianer. Ich weiß es, ich lebe gerade in dieser bescheidenen Zeit. Ich hatte aber damals nichts so deutlich mitbekommen, nicht als Fohlen. Ich nenne Menschen eher nur Mitleid erregende Spezies. Ich war gerade mal 18 Monate und mein Fell veränderte sich schlagartig. Ich hatte nicht mehr mein schönes weiches Fell, nein mein Fell war weiß, meine Mähne und mein Schweif waren schwarz. Meine Flügel waren auch nicht mehr nur schwarz. Alles veränderte sich. Mein alter Bruder war neidisch auf mich. Ich bin zwar ein Paint Horse, aber dennoch sah ich komplett anders aus. Mein kleiner Hasenfreund der saß aber immer noch gerne auf meinem Rücken. Ich liebte ihn, den Kleinen. Die Idylle trügt aber, denn über uns lag ein schwarzes Tuch. Wilderer hatten es auf unser Fleisch abgesehen. Einige Pferde die Glückhatten die durften weiterleben, aber in bescheidenen Verhältnissen, ich weiß wovon ich spreche. Es dauerte auch nicht lange bis sie meine Eltern erwischt hatten, sie wollten dass ich die Herde leite, wenn sie tot währen oder ihnen was passierte. Diana und Diablo waren meine Eltern. Doch meine Herde gab es nicht mehr lange. Sie hatten uns gejagt. Mich hatten sie gejagt bis ich nicht mehr konnte. Sie ritten auf Pferden, die einst einen freien Willen hatten. Sie machten das was ihre Menschen von ihnen wollten, da war nichts dran zu machen. Hirnwäsche hatten sie mit ihnen betrieben. Als ich dann noch stolperte, so flog ich hin. Ein Netz wurde über mich geworfen, mein kleiner Hasenfreund wurde nur runter geschmissen und kullerte auf den kalten Stein. Sie banden mich fest in einer Schlinge die mir den Atem nahm als ich mich sträuben wollte, das zutun was sie von mir wollten. Der Hase wollte mich retten doch ich wies ihn zurück, er würde es nicht überleben. Man sah aber dass er unbedingt wollte. Doch er wurde kleiner und kleiner, nach einigen Metern mehr sah ich ihn nicht mehr. Ich war traurig. Nie wird es sein wie es einst war. Nie werde ich mehr ich sein die ich mal war.

2

Stunden waren vergangen, endlose Kilometer waren wir gelaufen und nun fand ich mich in einem Stall wieder, angekettet war ich gewesen. Es war dunkel. Diese Dunkelheit machte mir Angst. Ich wollte zu meiner Herde wieder, endlich aus diesem Raum raus. Die Menschen die mir das antaten, denen werde ich es büßen lassen, dass sie mich hier eingesperrt hatten. Kalt neben mir sah ich einen Hengst, das Licht, die Lebensfreude war aus seinem Blicken gewichen. Er war gebrochen. Ich sah mich weiter um im Stall und sah immer in diese leeren Gesichter der Artgenossen. Überall sah ich nur Leere, als wie man ihnen die Sinne nahm. Es ließ mich schaudern, so wollte ich sicherlich nicht enden. Ich war traurig, nichts war da was ich kannte, kein Pferd. Ich wieherte auf, wieherte nach meiner Herde, doch es kam kein laut zurück, die Pferde die waren so oder so schon keine Pferde mehr sondern nur Befehlsempfänger. Geformt nur um dem Menschen zu gefallen. Wieso tat man uns das an? Ich sah mich um, ich suchte Kontakt zu den anderen Pferden doch sie wollten mich nicht trösten, nein, ich sollte mich am besten so verhalten wie sie. Ich? Ein freigeborenes Pferd? Niemals! Das Tor ging auf, vom Fort. Ein Mann kam herbei und sah mich an ich legte meine Ohren zurück. Doch schon bald kamen noch mehrere Männer herbei und hielten mich fest, ich weitete meine Flügel aus, um mich größer zu machen als ich war. Doch man antwortete mir mit Peitschenhiebe. Ich war angeleint, ich konnte mich nicht losreißen. Sie kamen näher, ich konnte nichts dagegen tun. Schon bald hatten sie mich sehr fest gebunden und auf den Boden gedrückt. Ich war schwach und konnte mich nicht wehren. Der Weg war zu weit. Man legte mir ein Tuch auf die Augen und ich sah nichts mehr. Kurz darauf merkte ich, wie sie mir meine Flügel zogen und ich spürte eine Qual, die mir unwirklich erschien. Es dauerte sehr lange bis die Schmerzen weg waren. Ich war zu schwach um mich zu wehren. Der Schmerz ließ nach, meine Augen wurden befreit. Doch was sah ich dort liegen? Meine Flügel! Was taten sie mir an. Ich war kein Pegasus mehr! Eine Welt brach über mir zusammen. Ich hasste sie, die Menschen! Bald darauf wurde mir etwas in das Maul gestopft, es tat weh und war unangenehm. Ich war wehrlos, hilflos. Meine Artgenossen wollten mir nicht helfen. Das sollte mit mir nicht passieren. Sie zerrten mich auf einem eingezäunten Stück. Ich sah sogar, dass viele Menschen dort standen und zu mir starrten, als sie nie ein Pferd sahen. Ich war ja jetzt ein Normales in deren Augen. Mich brachten sie in einem Verschlag. Schon bald saß ein Mann auf mir. Ich war ihn sogleich ab. Ich ich…war für meinen Teil Frei. Ich wieherte ständig, sodass das meine Artgenossen hören konnten! „Wenn ihr glaubt das ihr mich zähmen könnt.müsst ihr verrückt sein .Passt auf das ihr euch nicht verrenkt .ihr kriegt mich nicht klein! Nur seit ihr grad so toll in Fahrt …Ich sag euch das wird richtig hart! Ja bleibt bloß von mir weg! Kommt mir nicht zu nah! Riskiert nicht zu viel! Mich rührt keiner an! Ich garantier für nicht! Gib lieber auf! Das hat doch keinen Zweck! Bleib bloß von mir weg! Ihr steht im Weg doch ich weiß ich komm raus!“ Endlos waren die Sitze die auf mich saßen. Doch keiner war lange auf mir, ich war aggressiv, ich wollte raus. Ich versuchte über den Zaun zu springen aber ich war zu schwach und zu ungeübt dafür. Ich warf meinen Letzten Reiter auf den Boden und schlug meine Vorderhufe nach ihm aus. Doch schon stand dort ein weiterer Kamerad. Er schien der Chef zu sein und so merkte man es auch, Ich bekam ihn nicht mehr runter von meinem Rücken. Ich verlor nun nach einem wilden Ritt mit ihm meine Kraft und gab nach. Wie war das nochmal mit niemals brechen lassen? Ich gab mich auf. Ich wurde nun fertig gemacht und man beschlug mich. Pferde haben keine Wahl, ob sie wen gehören wollen oder nicht. Das Ganze ist Glückssache. Manche haben Glück und haben gute Besitzer doch manche haben Pech und sie landen bei Quälern. Oder bei welchen denen es wichtiger ist, eine gute Figur zu machen als ein gesundes Pferd zu haben. Ich bekam wegen meiner wilden Art direkt ein Geschirr, welches meinen Kopf nach unten zieht damit ich edler aussah. Dies war die Rollkur. Für ein edleres Aussehen und für Erzieherische Maßnahmen wurde dieses auch angewandt. Ich tat also was sie von mir verlangten. Menschen, warum gibt es diese nur? Sie kommen daher und machen aus stolzen Pferden sowas wie ich es nun bin. Wie oft sehnte ich mich nach meiner Weide, nach meiner Herde, oder das was davon übrig war und meinem Hasenfreund. Ich vermisste sie. Ich hoffe, dass es ihnen besser geht wie mir jetzt. Wenn sie mich sehen würden sie mich nicht mehr erkennen. Jeder Tag war fast gleich, Patrouillieren, Spähen, mal durfte ich auf die Weide, was man Weide nennen konnte. Es war ein kleiner Verschlag im Fort. Ein Hengst stand dort drinnen und sah mich an. Wir unterhielten uns ein wenig. Er schien mich noch zu verstehen. Doch er riet mir davon ab, dass ich mich zieren sollte. Denn sein alter Freund wurde erschossen nur weil er nicht so partierte wie die Menschen es gerne hätten. Ich gab mich also auf. Der Chef von denen erwählte mich nach einiger Zeit zu seinem Reittier, weil das Alte Pferd zu alt für ihn war. Wir waren eben nur Gegenstände für die Menschen. Nichts was lebt. Nach einigen Monaten ritten wir um das Fort hinaus. Diese Welt kannte ich nicht mehr. Der Ritt war sehr lang und sehr hart. Ich wollte an einem Fluss trinken, doch ich durfte nicht. Ich wollte langsamer machen doch ich durfte nicht. Ich wollte vieles und ich durfte nicht. Viel zu hoch war die Angst vor der Peitsche. Dichte Wälder. Ich vermisste sie sehr. Die Menschen nahmen mir wirklich alles. Wochen ritten wir gezielt umher mein Herr wusste wo es lang gehen sollte. Es dauerte sehr lange und wir kamen in einer Stadt an. Eine sehr mit Steinen gebauten Stadt. Die Steine waren glatt und ich rutschte ab und an fast aus, als ich auftriet. Die Hufeisen waren echt eine Last. Ich wurde somit an Menschen gewohnt. An keine Pferde mehr. Ich musste meine Rollkur noch immer tragen. Doch das störte meinen Herrn nicht. Er wollte ein edles Pferd haben, was gerade dazu gezwungen wurde, edel zutun. Er steuerte einen Stall an. Stieg ab und ich hatte wieder meinen Rücken für mich selbst, herrlich! Ein dicker Mann kam auf uns zu, mein Herr bekam einen Beutel, es klimperte dort drinnen. Und so übergab mein Herr mich diesem Dicken. Er führte mich in einen Stall und leinte ich dort an. Ich war verkauft wurden. Leben kann man mit Geld nicht kaufen, traurig nur dass das viele Menschen so sehen, dass man alles mit Geld kaufen kann. Stellt euch nur vor, ihr würdet mit Geld gekauft werden? Wie würdet ihr euch fühlen? Man kann vieles mit Geld kaufen aber kein Leben. Doch innerlich war ich frei. Nur mein Körper war mutlos, sich zu befreien. Wisst ihr dass ich dadurch sehr viel gelernt habe? Man kann zwar eingesperrt sein, aber träumen kann man immer. Oft schloss ich meine Augen einfach und sah sie….meine Weide!

3

Langsam öffnete ich meine Augen, eigentlich wollte ich nicht aus meinen Traum aufwachen, denn dieser war wahrlich sehr angenehm. Ich träumte von einer Weide mit vielen glücklichen Pferden die mit mir um die Wette liefen, ich war immer Erste. Doch warum war das eine Weide? Keine Wiese die kein Anfang und kein Ende hatte? Vielleicht weil ich es aufgegeben hatte, jemals wieder wirklich frei zu sein. Nun stehe ich hier, in einer großen stinkenden Stadt und warte darauf bis mich wer mietet. Mich durfte jeder reiten. Wenn der Preis stimmte. Ich war gezeichnet. Nicht jeder Mieter war nett zu mir. Andere hetzten mich, manche schlugen mich weil es ihnen zu langsam vorkommt, wie ich laufe um mich schneller zu machen. Ihnen ist es auch egal, wenn mein Hufeisen sich gerade löste, ich musste laufen. Mein Stall, eher gesagt meine Box war auch nicht immer sauber. Ich stand oft Tagelang in meinem eigenen Pferdeapfel drin und hatte manchmal kaum Wasser drin. Ich hatte zwar meine Freunde hier, die Pferde die mit mir litten. Eines ist vor kurzem gestorben weil meinem neuen Herrn die Tierarztkosten zu hoch waren und er für Pferdefleisch mehr Profit machen konnte. Ihm ging es nicht um unsere Gesundheit, eher nur um Geld, Geld und nochmals, Geld. Ein Leben ist doch nichts wert gewesen für Menschen. Es gab aber eine Frau, die war ganz lieb zu mir. Ich hatte mein Bein verstaucht und diese gute Seele von Mensch gab meinem Herrn etwas Geld mehr dass sie mich einige Wochen bei sich hatte um mich zu pflegen. Sie war sehr nett. Hatte zwar einen kleinen Stall aber dennoch. Ich war glücklich bei ihr. Eine kleine Weide neben ihrem Haus und zwei nette Kinder. Sie waren oft bei mir als ihre Mutter arbeiten war. Sie war Tierärztin. Sie streichelten mich oft, schliefen sogar in meiner Box, hätte ich meine Flügel gehabt hätte ich die beiden mit diesen Flügeln zugedeckt. Es gibt doch Menschen die lieb sind. Aber diese gibt es nicht oft. Es gibt mehr Menschen die ein Tier nur wegen Profit halten als Menschen die ein Tier lieben und es glücklich machen wollen. Diese Frau, die war was ganz besonderes, doch immer als sie mir in meine blauen Augen sah wusste ich, was sie bewegt. Ich konnte es spüren. Sie wollte mich kaufen. Sie hielt einen Zettel in der Hand. Und meinte sowas wie dass sie michkaufen wollte und dass das ein Kredit sei. Das wäre zu schön. Endlich hätte ich einen Platz gefunden wo ich zwar nicht ganz frei sein konnte aber dafür glückliche Tage verbringen konnte. 10.000 Dollar war ich ihr wert. Aber gut, was verstehen wir Tiere von Geld? Oft verbinden wir Tiere unangenehmes wenn wir Geld hören. Doch in diesem Falle hatte ich Glück, ich wurde gekauft. Ihr Mann war Ölminenbesitzer und die Frau wollte so oder so schon immer ein Pferd haben. Jeden Tag durfte ich auf die Weide. Ich spielte oft Verstecken mit den Kindern und ließ die beiden auf mir Reiten, sie spielten gerne Cowboy und Indianer. Und ich war immer das Pferd vom Cowboy. Wir spielten jeden Tag, es sei denn es regnete aber da waren wir im Stall und sie pflegten mich. Sie gaben mir den Namen Silvy. Silvy, endlich bekam ich mal einen Namen. In der Herde hatte ich auch einen aber den habe ich mittlerweile vergessen, zu lange war es her, wo ich ihn gehört hatte. Sie liebten mich sehr, die kleinen Kinder. Ich erholte mich sehr gut. Schon bald bekam ich einen sehr angenehmen Sattel und ein Zaumzeug was auch angenehm war. Es war Zeit für mich etwas mehr Bewegung zu haben. Der Mann der auf mir saß der verstand es, einem Pferd das Reiten angenehm zu machen, er hatte das gewisse Etwas an sich. Ich war wohl in der Stadt aber dennoch ich fühlte mich dort wohl wo er war. Viele sahen seltsam auf mich weil ich ein Paint Horse war. Viele hatten Quarter Horses. Andere Pferde aber niemand al ein Pferd wie ich es bin. Naja, jedenfalls bog er in eine Gasse ein und kam zu einem Stall, dort stand ein Mann, ich sträubte mich weiterzugehen, da ich dachte, dass ich verkauft werden würde. Beinahe schmiss ich ihn ab. Aber er beruhigte mich und stieg ab, ging mit mir zu diesen einen Mann der mich untersuchte. Er füllte ein Papier aus. Oft hörte ich meinen Namen. Der Prüfer untersuchte mich und meinte dass alles gut sei. Das war wohl ein Papier dass ich ihnen gehöre. Man würde es als Papiere bezeichnen. Menschen, dass die immer Papiere brauchen. Ist ja schrecklich. Ich konnte nie was damit anfangen. Der Mann machte sich auch einige Notizen. Und mein neuer Herr gab mir eine Möhre, alles war gut. Glück gehabt! Er nahm Schwung und saß wieder auf mir. Und schon wieder durch diese Stadt. Er blieb neben einen Mann stehen, scheinbar kannten diese sich, ich sah neben mir und sah ein Pferd was ich im Fort kennen lernen durfte, Angelo. Ich sah etwas weiter nach oben wo der Reiter saß und erkannte diesen Mann auch nicht. Angelo hatte auch einen neuen Besitzer und er schien es gut bei ihm zu haben. Aber er sah alt aus. Angelo meinte dass er bald nicht mehr sein würde. Er war fast 24 Jahre. Ein stattliches Alter. Er war eine Kämpfernatur. Er stupste mich leicht an und wir begannen mit den Kämpfen zu spielen um unsere Herrchens nicht runter zuschmeißen. Schon bald wurden wir angetrieben. Langsamer Schritt Gemächlich näherten wir uns dem Haus meiner Herrin, meiner lieben Herrin. Oh wie ich sie liebe für das was sie mir geschenkt hatte! Liebe, liebe Kinder, ein gutes Heim. Dort angekommen schwangen sich beide von uns ab. Wir wurden abgesattelt. Wir beide? Seltsam. Aber gut, ich hörte, dass sie Angelo kauften. Gnadenhof oder sowas soll das sein. Er war ja so alt schon. So ließen sie uns auf die Wiese. Wir rannen etwas. Ich lief aber was langsamer weil ich Angelo das Gefühl geben wollte, doch was Tolles zu sein. Unsere Herrin ließ uns Portraitieren. Sie liebte uns und wir liebten sie. Oft sah ich abends in den Himmel hinaus, sah zu den Sternen und mein Herz galoppierte in diesen …es gab doch mal einen Hasen, wie hieß er doch gleich? Ich war traurig. Aber dennoch glücklich hierzu sein. Wahrlich, was der Mensch mit uns Tieren macht ist nicht immer das Beste. Aber es gibt wie gesagt auch Gute unter dieser Spezies. Ich war nun 5 Jahre und 3 Davon war ich gefangen. Ich sah zum schlafenden Angelo, dieser war niemals frei er kennt dieses Gefühl nicht. Er war ja auch gezeichnet vom Leben bei den Menschen. Gangarten die ungesund waren. Da einige narben mal da fehlte Fell und sein rechtes Ohr fehlte. Er war wohl auch Kriegspferd. Ja, er wurde genutzt um zu töten. Menschen können auch grausam zu sich sein. Kriege sind auch das beste Beispiel dafür. Foltern tun diese sich ja auch noch. Unehrlich zueinander sein. Ich ging zu Angelo, legte mich zu ihm und legte meinen Kopf auf dessen Rücken. Was würde ich wohl erleben? Meine Augen schlossen sich und ich schlief ein. Diese Nacht träumte ich von Kriegen. Sehr beunruhigend war diese Vorstellung dass ich eventuell auch das erleben müsste. Aber ich war in New York, Da war dieser Krieg hoffentlich sehr weit weg. Eine Großstadt war es. Es gab wenig Gras. Es gab nur Steine und Kutschen. Als ich aufwachte merkte ich wie Angelo kalt war, er war gestorben. Ich wieherte sehr laut um meine Trauer zu zeigen. Schnell kam der Besitzer von Angelo her und sah mich und den toten Angelo. Er war auch sehr betroffen davon. Wir beerdigten ihn nicht. Sondern wir verbrannten Angelo und steckten diese Asche die von Angelo übrig geblieben war in diese Urne rein und stellten diese auf ein Regal im Stall. Ich sah dass es nicht die einzige Urne war. Aber diese Pferde die hier starben die hatten glückliche Tage gehabt im Lebensende. Nicht so wie bei meinem alten Herrn der uns sterben ließ und dann das Fleisch verkauft von uns statt uns gesund zu pflegen zu lassen. Wenn es einen Pferdehimmel gibt dann möge er dort glücklich sein. Ich betete diese folgenacht still wegen Angelo. Er fehlte mir so sehr. In dieser Nacht waren die Kinder und die Frau mit Mann in meinem Stall und blieben bei mir. Ich würde für alle mein Leben geben, das wusste ich aus Gewissheit. Und so schliefen wir fünf ein.

4

Es verging einige Zeit auf den Hof, mein Essen war immer sehr gut und ich hatte auch frisches Wasser, ja. Immer Leute um mich, die mich liebten. Doch mir fehlte ein Kamerad wie es der Hase war, auch fehlte mir Angelo, meine Herde. Ich war unglücklich. Ich wollte nur noch raus aus der Stadt zur Herde. Ich schloss meine Augen und ließ meinen Kopf hängen. Warum kann ein Pferd nicht weinen. Menschen tun es auch. Ich würde zu gerne wieder laufen wo ich es will, keine Zäune mehr, keinen Zügel. Einfach frei sein. Hier das sollte nicht mein Leben sein. Doch plötzlich erklang Musik, eine Laute ich hörte zu dieser und ich musste meinen Kopf heben wo der Klang herkam, ich stellte meine Ohren auf und ich sah die Quelle des Geschehens. Es war Pferdemarkt. Aber das heißt nicht nur unbedingt verkaufen nein. Soviel musste ich schon dazulernen, dass Märkte auch was mit kaufen zu tun hat. So wurde ich gestriegelt, geputzt und meine Hufe poliert. Ich bekam ein sehr schönes Geschirr an und wurde an einer Kutsche gespannt. Es dauerte nicht lange, da kamen auch meine neuen Herren raus, meine Familie. Und auf ging es, die Kutsche war anfangs schwer, doch ich bekam alles gut hin. Viele sahen zu mir auf. Aber der Pferdemarkt war sehr weit weg, es sollten einige Stunden vergehen um aus dieser Stadt rauszukommen. Es gab nur sehr wenige kleine Koppeln, Pferde konnte sich hier nicht jeder leisten. Ich sah jedoch nicht zu jedem Haus, nein. Ich war an den Lärm und alles hier gewohnt. Die Pflaster waren hart, ich mochte lieber Wiesen, weiches Gras unter meinen Hufen. Jedoch war ich doch froh, so eine gute Familie gefunden zu haben. Ich sah ab und an ausgemagerte Pferde vor einer Kutsche gespannt. Droschen. Jene Pferde hatten es nicht leicht. Der Umsatz war zu gering, meine Artgenossen zu versorgen. Deren Menschen dachten nur an sich selbst. Ein Pferd könnte man ja ersetzen. Schade, dass es Menschen gibt die so denken. Doch auch jedes Tier hat eine Seele und es lebt. Manche Menschen denken nur ans Geld. Auch Bettler sah ich zu Hauf. Um mir herum stiegen Dämpfe aufm ich war in die Schmiedegasse eingelenkt worden und ich hörte die Klänge der Hämmer die auf Eisen schlugen. Pferde die neu beschlagen wurden. Das muss seltsam sein, sowas an die Hufe zu bekommen. Nur nicht mit mir. Wir kamen nach einer Stunde an die Stadtgrenze an. Es war schön, etwas Gras zu sein und ich genoss den Anblick davon sehr. Kurz hinter der Grenze war ein großes Gatter zu sehen, wir steuerten darauf zu. Es waren einige Pferde zu sehen. Artgenossen! Welch Glück! Wir hielten direkt neben dem gatter und ich wurde ganz unruhig. Mein Herr konnte mich zu gut verstehen. Er entzögelte mich und ließ mich auf die Weide drauf. Ich lief zu den Pferden und wieherte dabei. Ich liebte den Anblick. So lief ich schnell, sehr schnell auf diese zu. Sie sahen mich erst an als hätten sie noch nie ein Pferd gesehen aber schon bald machten sie auch mit. Wir liefen über die Weide mich an der Spitze. Ich sprang über den Trog welcher sich in der Mitte befand und wieherte unbekümmert weiter. Ich sah zu meiner Familie und sie waren auch überglücklich, mich so zu sehen. Im Gehege war ein kleiner Teich, dort sprang ich hinein und wälzte mich rein. Purer Schlamm! Wohltat! Ich war das glücklichste Pferd auf der ganzen Welt. Nachdem ich mich eingesult hatte raste ich auf einen Hügel zu und beugte mich auf und wieherte, meine Vorderhufen schlug ich aus. Alle Augen waren auf mich gerichtet, auch die der Menschen. Ich senkte mein Haupt nun und begann zu grasen, herrlich, frisches Gras. Ich verbrachte Stunden auf dieser herrlichen Weide. Doch mein Herz das wanderte weiter zu meiner Herde zurück. Einige Pferde gesellten sich zu mir und fragten mich aus wie es in ihm Wildnis wäre. Ich erzählte ihnen von weiten Wiesen, weiten Feldern. Vom kleinen Bach der durch mein Tal glitt. Von meinem kleinen hasenfreund. Aber auch von gefahren berichtete ich ihnen. Ich sah aber auch in ihren Blicken, dass sie zu gerne mal wild währen. Doch ich sagte ihnen, dass sie es nicht alleine machen sollten da es gefährlich sein würde da draußen. Ich erzählte ihnen auch von meiner Sehnsucht nach draußen. Ein kleines Pony trabte auf mich zu und meinte, dass es auch mal frei war. Leidensgenosse. Aber wir verbrachten einen schönen Tag zusammen. Plötzlich hörte ich das Pfeifen meines Herrn. Ich trabte auf ihn zu, vorher verabschiedete ich mich von meinen Artgenossen, ich war traurig. Er sah es und legte seine Arme um meinen Hals. Streichelte mir über meine Schultern und zügelte mich an. Das Pony lief zu mir, nur der Zaun trennte uns. Er meinte, dass mein Herz frei sei, dass ich nur den Mut haben solle es zu folgen. Was auch immer es damit meinte, es hatte Recht. Schon bald ging es weiter. Aber nicht in die Stadt hinein? Es schein wohl weiterzugehen. Wir kamen auf sandiges Gebiet. Das kam mir alles so bekannt vor. Ein Junge saß auf mir. Ich merkte dass etwas nicht stimmt. Es lag was in der Luft und ich hielt von mir selbst an. Ich sah mich umher. Ich roch Gefahr. Meine Ohren legte ich zurück und wieherte. Mein Herr sollte mich losmachen. Schon bald kam ein Schuss. Der kleine Junge fiel zu Boden, er war tot. Ich versuchte mich zu befreien, was mir auch gelang. Schon bald wurde der Wagen umzingelt. Wir waren Opfer von Banditen. Ich sah zum Jungen und ließ einen aggressiven Ton von mir raus, ich wollte die alle tot sehen, wirklich alle. Mein Herr eröffnete das Feuer, doch schon bald wurde einer nach den Anderen, auch mein Herr, meine Herrin stand noch da, ich sah wie sich ein Bandit an ihr ranmachen wollte sie wehrte sich. Ich lief zu ihr weil ich sie retten wollte. Doch schon merkte ich, wie sich etwas Kaltes in meine Brust bahnte. Ich verlor meine Sinne und fiel um. Plötzlich kam ich wieder zu mir und ich war erschrocken von dem was ich sah, meine Herrin hatten sie wohl doch umgebracht. Sie war ganz nackt. Doch die Leute die um mich herum standen waren Andere. Sie streichelten mich. Sie waren ganz anders gekleidet. Ich war noch zu schwach um alles zu kapieren was vor sich ging. Auch als sie mich auf eine Trage schiefen. Ich wollte eigentlich helfen, aber dazu wäre ich auch zu schwach gewesen. Es ging los, ein Junge blieb bei mir und streichelte mich. Er war recht jung aber hatte eine Größe fast so groß wie die Alten. Ich war frei aber dennoch unglücklich. Ich sah Wiesen um mich herum doch das war mir nun egal, ich dachte an meine Familie, oder die die es mal gewesen war. Aber das leben kann nicht immer nur Glück beinhalten. Nennt mir mal eine Person die nur Glück im Leben hatte. Sie packten mich auf eine Koppel, als sie ankamen und legten mich auf weiches Zeugs und schon bald wurde meine Wunde gereinigt. Wohl hatte ich ganz viel Glück, dass ich nicht gestorben bin. Aber um ehrlich zu sein wäre ich lieber tot als noch lebendig. Bei meiner Familie. Aber die hatten auch Pferde dort und die liefen bei den Menschen rum als wäre dies ihre Herde. Komische Bindungen gibt es schon zwischen Mensch und Tier. Doch was ich von denen hier halten soll das wusste ich derweil noch nicht wirklich. Denn ich war mit meinen Gedanken noch bei meiner Familie.

5

Es war früh am Morgen, die ersten Sonnenstrahlen wärmten mein Fell und es tat gut, äußerlich jedenfalls, innerlich war ich ein Wrack gewesen, da meine Gedanken immerzu an meine Familie hefteten. Ich habe mich aufgegeben. Meine Kugel war zwar draußen aber dennoch ich wollte nicht mehr leben. Sie waren alle gut zu mir, wahrlich. Ich mochte sie, allesamt. Ein Indianerstamm war es. Oft hörte ich Menschen und Pferden zu wie sie über jenes Volk berichteten. Die Meinungen waren sehr weit gefächert. Eine Seite so die andere Seite so. Es gibt nie eine allgemeine Meinung ist mir aufgefallen, sondern eher zwiespältig gehalten. Sie streichelten mich und gaben mir Futter und Wasser. Jedoch lag ich dort und wartete nur auf meinen Tod, rührte nichts mehr an. Ein alter Mann gesellte sich zu mir, setzte sich zu mir hin und begann mich zu streicheln. Er hatte was Beruhigendes an sich. Seine Anwesenheit tat mir gut. Er nannte mich Silberfell, weil mein Fell so silbrig in der Sonne schimmerte. Ich hieß mal Silvy. Schon hatte ich einen neuen Namen. Er blieb Stunde für Stunde bei mir und er sah in mir ein kostbares Individuum. Er wollte mir was Gutes tun, stand auf und machte die Koppel auf. Ich sah nur zum Tor und wollte nicht raus, ich wollte nur hier bleiben, sterben. Ich legte meinen Kopf wieder auf den Boden. Ein Pferd sah zu mir und sah schon, was mich quälte, es blieb stehen und leitete mir Gesellschaft. Der Mann hingegen ließ das Tor offen, dass ich frei sein konnte wenn ich es wollte. Das Pferd ging in die Koppel hinein und sah mich an, es war eine Stute, braun weißes Fell hatte sie und ihre Augen strahlten Lebensfreude aus. Eine Feder hatte sie in der Mähne. Sie sah so glücklich aus. Ich war mir jedenfalls nicht so sicher, dass ich es jemals wieder werden sollte nachdem was vorfiel. Sie legte sich zu mir und ich erzählte mein Leid. Sie legte ihren Kopf auf meinen Rücken und erzählte mir auch Ihres, früher nannte man sie Carpe Diem, weil man sie so glücklich sah. Jetzt aber Blaue Feder. Sie war damals ein Pferd was Cowboys geritten hatten und auch diese segneten das Zeitliche. Es tat gut wen zu haben, mit dem man sein Leid teilen konnte. Wenn man nur schweigt so wird man von innen zerrissen man muss das sagen was man innerlich denkt, auch wenn es schwer fällt und das nicht irgendeinen. Man muss Vertrauenspersonen haben denen man vertraut und weiß dass sie es nicht weitererzählen. Das sah ich in Carpe Diem. Sie bat mich, aufzustehen. Ich tat es, nur langsam, weil ich meine Beine an mein Gewicht gewöhnen musste, weil ich lange nicht mehr stand. Sie war froh, stellte sich neben mir um mich zu stützten. Gemeinsam gingen wir etwas durch das Dorf, einige Tipps war das Dorf groß und ihre Pferde waren frei. Sie liefen auch nicht weg, nein. Einige Indianer kamen zu mir und ich legte meine Ohren ängstlich nach hinten. Einige Streicheleinheiten gaben sie mir und es tat so gut. Auch nahm ich meine erste Nahrung wieder zu mir, als eine Frau mir einen Apfel gab. Das Leben musste weitergehen. Auch wenn es schwer fällt die Vergangenheit ruhen zu lassen. Neben dem Dorf gab es einen Bach, dort nahm ich wieder Wasser auf, langsam und nachdenklich. Carpe Diem war immer bei mir. Wir wurden Freundinnen. Auch die anderen Pferde nahmen mich in ihre „Herde“ auf. Ich fühlte mich dort sehr wohl. Ich liebte die Weiden, die endlosen Weiden. Zusammen liefen wir hin und her und ich fühlte meinen Geist wieder, Freiheit so weit das Auge reicht. Wie gerne würde ich nun zu meiner Weide zurück. Aber ich war der Meinung, dass die Indianer meine Hilfe brauchten. Ich entschloss, zu bleiben. Ich war hier sehr gerne. Es gab immer reichlich Futter. Ich stand nach einem langen Galopp auf einen Hügel und bäumte mich auf, wieherte fröhlich herum und lief wieder mit den Anderen um die Wette. Ich dachte an einem Lied, was mein Vater oft sang, welcher der Leithengst in der Herde war aus jener ich entsprang. „Hier bin ich, mein Tag bricht an, Ein Tag der mir alles bringen kann. Wild und Frei, Eins mit der Welt, Die alles verspricht und alles hält !

Ein neuer Morgen, ein neues Leben, ein junges Herz, ungezügelt und verwegen. Weite Felder, weite Wälder, alles wartet auf mich! HIER BIN ICH ! „ Ich sprang sodann in den Bach sah hinein und sah mich. Ich war eine Schönheit. Ich hatte mein altes Lebensgefühl wiedererlangt. Ich schloss meine Augen und sah auf, ein Wind glitt durch meine Mähne hindurch und diese wehte im Wind. Ich schnupperte im Wind und ich roch etwas. Eine Herde wilder Pferde war es. Ich gesellte mich zu dieser. Ich erzählte denen dass ich auch mal einer von denen war. Sie wollten mich schon in ihrer Herde aufnehmen aber ich wollte nicht. Wahrscheinlich weil ich ihnen erzählte wer mein Vater war. Er war bekannt unter allen Wildpferden. Das Symbol der Freiheit. Ich vermittelte ihnen dass es mir gut ginge und dass sie ihn grüßen sollten falls sie auf ihnen treffen sollten. Die Herde würde dies sehr gerne tun. Und schon war es für sie so weit, weiterzuziehen. Mustangs blieben ungerne nur am gleichen Ort. Das spräche gegen ihre Natur. Ich konnte sie verstehen. Doch ich wollte nicht mitziehen. Es wäre nicht meine Herde und ich wollte Carpe Diem nicht zurücklassen. Ich ging wieder zum Bach und steckte meinen Kopf gen Wasser und sah meines Vaters Züge in mir und die meiner Mutter auch. Ich begann zu trinken. Das Wasser tat so gut. Ein Mann gesellte sich zu mir und streichelte mich, flüchtete mir eine Feder in meine Mähne und legte seine Arme um meinen hals. Ich ließ ihm das machen und ich merkte eine Bindung zwischen ihm und mir. Ich bot ihm an Platz auf meinen Rücken zu nehmen, diese Bitte sah er aber er verneinte. Gab mir lieber einen Apfel den ich dankend annahm. Sanft strich er über mein Fell und genoss es sehr. Ich legte mein Maul auf dessen Schulter und knabberte ihn dort etwas an, so machten die Pferde auch untereinander um ihre Bindung zu stärken. Herdenverhalten eben. Der Indianer kannte diese Geste von mir und so standen wir erst mal eine Zeit lang rum. Es tat gut ihn bei mir zu haben. Jedes Pferd bekam von ihren Reiter eine Streicheleinheit. Und er war nun mein Reiter geworden. Ich hatte auch nichts dagegen. Er wollte doch auf mich steigen was er auch tat. Aber was mich verwunderte war, dass er keine Zügel verwendete nur eine Decke. Er treibt mich an und hielt mich an meiner Mähne fest. Lenken tat er mich mit den Beinen. Seltsames Volk aber ich liebte sie dafür. Auch die Anderen stiegen auf ihre Pferde und wir machten uns alle auf zu einen langen Ritt. Carpe Diem war auch anwesend und zusammen wollten wir austesten wer nun schneller wäre ich oder sie. Wir ließen die Anderen sehr weit zurückfallen und mussten stoppen sodass sie nachkamen. Durch mehrere Prärien ritten wir und fanden eine Herde Büffel. Schöne Tiere dachte ich. Doch dann sah ich wie einer geschossen wurde. Carpe Diem erklärte mir dass sie das nicht gerne taten aber es würde zu ihrem Leben dazugehören. Indianer morden keine Tiere zum Spaß nur dann wenn sie es brauchen. Das Fleisch. Den Rest des Tieres verwerteten sie dann für Kleidung, Zeltstoff. Die Knocken für Schmuck, Waffen und Trinkbecher. Sie verwerteten alles weil sie glaubten, dass sie dem Tier so die letzte Ehre gaben. Dann beteten sie noch für das Opfer des Tieres. Ein Volk was mit der Natur lebte waren sie und das wollten sie auch immer sein. Ich war wieder ich selbst.

6

Es war noch früh am Morgen als ich erwachte. Der Morgentau klebte noch am Gras und ich sah wie die Sonne emporstieg. Ich streckte mich ausgiebig und sah mich um. Alle schliefen. Ich dachte, es wäre Zeit, die Gegend zu erkunden. Es waren sehr viele Bäume um das Zeltlager der Indianer und auch ein kleiner Bach glitt durch das Tal. Ich erinnerte mich, wie gerne ich im Wasser war und ging schließlich in den Bach hinein. Nur mein Kopf blieb über Wasser. Es tat mir gut. Als ich mit dem Bad fertig war legte ich mich auf eine Wiese und ließ mein Fell trocknen. Ich hörte Vögel um mich herum, einige Hasen hoppelten durch den Wald und ich entdeckte ein Pferd, dieses schien gefangen geworden zu sein. Ich kannte ihn. Es war ein Hengst aus dem Fort aus dem ich kam. Er war erstaunt dass ich noch lebte. Ich ging zu ihm und wollte ihn befreien. Er aber meinte es wäre nicht gut dass ich das versuchte. Ich tat es dennoch. Ich riss das Seil auf, nahm den Strick dann in meinem Maul und wir trabten leise davon. Im Dorf angekommen banden sie den Hengst frei. Und wir alle waren froh, wieder ein Pferd im Bunde zu haben. Er kannte das Gefühl der Freiheit noch nicht da er dort in Gefangenschaft geboren wurde. Er war so in meinem Alter. Wie gerne würde ich ihm seine Vergangenheit erspart haben. Aber wir können es uns nicht aussuchen wo wir geboren wurden. Ich wäre ja auch lieber ein Panther geworden aber ich wurde ein Pferd. Eine sehr schöne Stute sogar. Einzigartig war ich. Carpe Diem sah zu uns und gesellte sich mit einigen Pferden aus dem Stamm zu uns und nahmen ihn in unsere Herde auf. Hier wurde keiner ausgestoßen. Alle lebten in Friesen zusammen und der der schwach war dem wurde geholfen. Nötigenfalls auch beschützt. Mein Herr sah sich den Hengst an und fuhr ihn durch die Mähne. Ich sah, dass es meinen Herrn traurig machte, als er sah wie die ihn zugerichtet hatten. Er war vollkommen gebrochen. Es war Zeit gekommen ihn zu zeigen was ein echtes Pferd ausmacht. So ließen sie uns alle Pferde unserer Wege ziehen und so zeigten wir ihn wie man sich als Pferd zu verhalten hat. Wir ritten durch die Wälder und liefen so schnell wir konnten. Er fing langsam an Spaß dabei zu haben. Doch dann sahen wir andere Menschen auf uns zureiten. Diese hatten Waffen bei sich. So liefen wir von ihnen weg, aber wir achteten nicht darauf, ins Indianerdorf zu flüchten das wäre der sicherste Tod für unsere Herren. Wir lockten sie alle auf falschen Wegen und brachten sie zugleich in die Falle, wir wussten wo es Raubtiere gab und wo nicht. Ab und an ließen wir die Reiter von Pferderücken fallen, auf dass die Pferde frei waren. Doch dann sahen wir vor uns eine sehr große Klippe. Wir mussten es schaffen drüber zuspringen. Ich wies die anderen Pferde an, dies zu tun, ich selbst aber drehte mich um und rannte direkt auf den letzten Reiter zu, sprang ihn an, holte ihn vom Sattel runter und schmiss ihn zu Boden. Der Reiter aber der völlig überrascht war sah in meine blauen Augen und konnte meine Aggression spüren die ich auf ihn hatte. Er wagte es sich nicht, sich zu bewegen. Ich legte meine Ohren nach hinten und wieherte ihn an. Eine Weile verharrten wir so und als ich für mich bemerkte dass er es kapiert hatte, dass man sich besser nicht mit mir anlegen sollte drehte ich mich von ihn ab und folgte den Anderen als ich sah dass es die ganze Herde über den Klippe schafften und folgte ihnen. Und somit wurde ich zur Leitstute unserer Herde. Im Dorf angekommen sahen wir, dass irgendwas im Gange war. Ein Pferd was zu schwach war uns zu folgen berichtete uns dass die Indianer was beobachtet hatten. Dass die Weißen was vor hatten. Ich wusste was die vor hatten. Ich sagte es ihnen und so waren wir alle auf der Hut. Diese Nacht blieben wir wach. Gingen ab und an durch das Dorf rum und belauschten wie Gegend. Als es nun morgen war hörten wir wie eine ganze Herde auf uns zuraste. Wir wieherten unsere Herren wach, diese sprangen auf uns und wir fingen alle an unser Dorf zu verteidigen. Es war ein blutiger Kampf. Einige mussten ihr Leben lassen. Als dann noch mein Herr von meinem Rücken fiel überkam mich eine Wut und ich wurde zur Jägerin. Ich war kein normales Pferd nein. Ich hetzte auf einige weißen zu und ließ sie zu Boden fallen da sie ganz überrascht waren konnte ich zwei von ihnen ohne Probleme umbringen. Ich lief auf einen nach den anderen zu und biss sie tot. Manchen aber trat ich mit meinen Hinterhufen so fest in die Brust dass sie erstickten und so starben. Genug ist genug! Ich hetzte einige vor mir her. Ab und an bekam ich einen Schuss ab, doch ich war so voller Energie in diesem Moment da war mir jeder Schmerz egal. Ich wollte meinen Herrn rächen. Es fing an zu brennen. Ein Weißer wollte ein Kind umbringen doch ich kam schnell dazwischen, ich schmiss den Menschen auf den Boden und trampelte ihn nieder. Ich erkannte mich kaum noch wieder. Ich wusste aus Erfahrungen, dass der weiße Mensch sehr grausam sein kann. Ich hatte sie alle. Die Frauen und die Kinder ließ ich nun vorrangig beschützen. Ich sah nur aus der Ferne, dass ein Mann auf mich ansetzte. Er wollte mich tot sehen. Ich sprang rechtzeitig aus den Weg und ließ mich hinter einen Stein fallen. Da er mich auf jeden Fall tot sehen wollte ging er auf den Stein zu. Ich sprang ihm entgegen. Ein Schuss ging mir durch mein linkes Auge, hinterließ eine Narbe doch mein Auge war noch vorhanden. Ich im Blutrausch verfallen biss ihn in den Hals und ließ ihn so sterben. Schon hetzte wieder einer auf mich zu und ich sprang ihn entgegen. Ich ließ ihn nicht lange leiden. Ich sah wie sich die Weißen verzogen. Es war gut so. Ich verlor meine Sinne und fiel um. Es müssen Stunden vergangen sein, als ich wieder meine Augen öffnete. Ich lag auf einer Lage und ich war verbunden. Carpe Diem sah mich an und legte sich zu mir. Sie hatte überlebt. Doch der Hengst den ich rettete der war tot. Der weiße Mensch er hat uns alles genommen. Meinen Herrn auch. Warum müssen sich Menschen gegeneinander bekriegen fragte ich mich. Man kann doch in Frieden und im Einklang leben. Ohne dass man sich gegenseitig umbringen muss. Land ist doch vorhanden. Und wenn man gerne bei Indianern leben würde so würden sie sich auch nicht so anstellen. Ich finde es sehr interessant, wie naturlebende Völker friedlich zusammen leben können aber der Weiße nur auf Profit und Geldgier handelt. Der weiße Mensch ist grausam. Ich erinnere mich kaum an eine Begebenheit, dass ein Indianer mal an Gold denkt und einen dafür umbringt. Es war immer der Weiße. Und wenn sie wen angreifen so wollen die Indianer alles erst mal friedlich lösen. Wenn ein Indianer zur Waffe greift dann nur wenn er sich bedroht fühlt oder aber um sich und sein Land zu verteidigen. Man kann mit der Natur leben. Das lohnt sich mehr. Denn die Natur kann uns alles geben. Was nützt denn schon großes Geld wenn man unglücklich wird? Im Endeffekt schaden sich die Menschen nur selbst. Und wer muss meistens oder immer darunter leiden wenn eine Stadt nach der Anderen hochgezogen wird? Wir Tiere. Ich kenne kaum eine Tierart die nur aus Spaß Tiere umbringt. Wenn ein Puma ein Tier umbringt brauch er das Fleisch um zu überleben. Aber er würde kein Tier zum Spaß umbringen. Der Mensch hingegen betreibt Jagen nur zum Spaß, der weiße jedenfalls. Oft hörte ich wie der Weiße Mensch Büffel sinnlos umbrachte. Ein Indianer hingegen jagt nur wenn er Hunger hat. Und dabei schmeißt er kein Fleisch sinnlos weg. Er verarbeitet alles von einem Tier wenn er es erlegt hat. Um so dem Tier Würde zu geben. Ich persönlich finde es schade, dass ein Mensch einem Menschen nur aufgrund der Hautfarbe das Leben schwer macht. Man könnte so viel Gutes zusammen erleben. Freund sein ist besser als Feind sein. Ich sah wie die Sonne über den Horizont verschwand und somit schlief ich auch wieder ein. Und träumte von einer Wiese mit vielen Pferden, einem Bach, von meiner Herde.

7

Als ich aufwachte lag ich ganz wo anders nur nicht beim Tippidorf wo meine Freunde waren. Ich war nicht mehr zuhause. Ich hob meinen Kopf an und sah mich um, ein Pferd meinte dass es vorbei währe mit dem Dorf und dass die Indianer nicht mehr währen. Ich wollte wissen wo es hin ging doch er konnte mir daraufhin auch nichts mehr sagen. Er wusste nur dass ich schon 4 Tage dort lag und dass man mich fast getötet hätte und als Wurst verarbeiten wollte. Warum auch nicht? Ich hatte keinen Sinn mehr im Leben gehabt doch was würde dann aus den anderen Pferden werden? Ich musste leben für sie. Erwartungen hatte ich ganz viele an mich selbst. Langsam wollte ich wissen, wohin Carpe Diem sah und es erschreckte mich. Wir waren mit dem Zug zur Küste gekommen. Unser Wagen hielt an einer Schiffsluke wo wir dann auf das Schiff getrieben wurden. Ich schaffte es nur aus letzter Kraft. Wo verdammt ging es hin? Werde ich jemals meine Herde wiedersehen? Widerstand währe so oder so hier zwecklos geworden und so tat ich was man mir befohlen hatte. Innen war es verdammt eng und dunkel. Carpe Diem mochte das Ganze ganz und gar nicht das sah ich ihr an. Mir gefiel es hier auch nicht. Man brachte uns so wie wir waren in eine Box und schloss sie ab. Es gab etwas Heu und Wasser. Schlimmer kann es ja nicht werden. Unsere Lage war so oder so schon bescheidener Natur und vielleicht würde man ja was Angenehmes danach erleben. Ich nahm mit den Gedanken Abschied von meiner Herde die ich so oder so nie wieder sehen würde. Doch im Herzen war ich ganz nah bei dieser Herde. Ich hoffe das konnten sie spüren. Solange ich sie nicht vergesse werden sie immer bei mir sein im Herzen vereint. Ich war schon 10 Jahre alt und kannte nichts mehr wie Menschen um mich herum. Nach einer Weile hörte ich nur einen Ohrenbetäubenden Lärm und ich wieherte widerwillig auf. Ich wollte nichts mehr hören. Dieser Lärm holte mich aus einem angenehmen Gedankenn raus. Ich war gerade im Herzen frei und dann holte mich die Wirklichkeit wieder ein. Ich hasste das. Ich spähte, wie der Boden unter meinen Hufen langsam hin und herging und sah zu Carpe Diem die mich Ängstlich ansah. Gerne würde ich mich nun zu ihr stellen und ihr die Angst nehmen aber die Boxen waren in der Mitte geteilt gewesen. Aber ich legte ihr meinen Kopf auf ihren Kopf. Später erfuhr ich dass wir auf einem Schiff währen Richtung Europa. Europa? Bestimmt wieder eine Stadt dachte ich Aber dann sah ich wie eine Ratte durch die Stallungen huschte und mich ansah. Ich fragte sie was Europa nun währe und sie klärte mich auf. Nun wusste ich, dass ich meine geleibte Herde nie wieder sehen würde. Ich wuchs im heutigen Yellowstone Nationalpark auf und war im Begriff nach England zu kommen. England? Seltsamer Name für ein Land. Wahrscheinlich so eng dass man seitwärts gehen musste. Wie groß die Welt wirklich ist wurde mir bewusst als die Ratte zu einer Karte blickte und uns unseren Standort deutete. Wir waren mitten auf dem Meer. Ich kannte den Weg jetzt schon und ich hasste ihn. Ich legte mich hin und schlief ein, geschaukelt von den Wellen. In dieser Nacht träumte ich von weiten Feldern und einem Lied was mir nach wie vor in den Ohren lag. Das sang mir mein Vater oft vor, ihr kennt es bereits, nicht wahr? Ich wünschte ich wäre bei der Herde. Nur kurz, dass sie noch sehen würden dass ich lebe. Leben sie eigentlich noch? Ich will es hoffen. Ich glaubte zwar nicht daran aber träume darf man sich nie nehmen lassen sonst kommt man um und man ist verloren. So ging es Tagelang, Wochenlang zu. Die Zeit kann sehr lang werden wenn man sich langweilt oder wenn einem alles ganz egal geworden ist. Es kam nun nach einiger Zeit ein Junge runter und sah uns dort stehen, Carpe Diem und ich. Er hatte eine Möhre in der Hand die er uns gab, wir fraßen diese genüsslich auf. Es gab doch nette Menschen hier. Aber diese Engländer die konnten was erleben. Die die uns unsere Freiheit nahmen. Es dauerte mehr als eine Woche als wir endlich ankamen. Uns wurden unangenehme Zügel angelegt und man führte uns hinaus. Ich sah den ersten Engländer an und musste direkt feststellen, dass das sehr arrogante Menschen waren. Immer die Nasen hoch und einem mit einen eiskaltem Blick bohrend als wäre man nur ein Stück Mist. Schon wurden wir untersucht und angefasst ob wir noch gesund währen. Wir waren es auch. Aber schon wurden wir weitergereicht an noch arroganteren Menschen. Die uns nicht mal anfassten sondern diese hatten ihre Diener die uns führten. Was wollte man denn hier mit uns? Diese ganze Arroganz ging mir auf die Nerven. Schon wie sie sprachen. Ich hörte dort nur Arroganz raus aus den Stimmen. Wir kamen in einen Stall, dieses Haus hatte keine Wiese. Man band uns fest. Ich sah Carpe Diem an wie sie um Hilfe schreien wollte. Aber sie konnte es nicht. Dann wurden wir noch ohne dass wir es wollten behuft. Wir konnten kaum mehr gehen weil es uns schwer fiel, die Hufe zu heben. Schon das Gewicht war geradezu unnatürlich. Auch der Klang war sehr unangenehm welchen das Eisen von sich gab als es auf den Boden kam. Carpe Diem wollte nicht mehr. Doch ich machte ihr Mut. Ich wollte dass sie das auch durchsteht. Nicht alleine sondern mit mir. Kaum fasste ich diesen Gedanken und schon schlug ein großes Tor auf und unser neuer Herr trat ein und dieser hatte auch noch Diener mit gebracht. Sie ließen uns rausführen, besatteln, aufzäumen und so. Ich kannte schon alles. Nun sollten wir noch mit diesen arroganten Leuten auf den Rücken rumreiten. Wir taten es und das nur sehr kurz ehe sie uns wieder in den Stall brachten. Mich ließen die Arroganten aber draußen stehen und banden mich gut fest. Man führte einen Hengst zu mir, einen sehr starken und er wusste was man von ihm verlangte. Mich zu decken. Ich wehrte mich widerwillig dagegen aber es half nichts, er Deckte mich und es war vorbei. Wisst ihr, wie ich mich da gefühlt hatte? Ohne meinen Willen mich decken zu lassen? Wie kann man Tiere nur so behandeln? Carpe Diem war auch dabei und sie sah es ohne es zu wollen mit an. Man sperrte mich danach direkt in die Box und sagte nichts zu mir. Eine Stute sagte zu mir die ich jetzt erst wahrgenommen habe dass er nichts Anderes kennen würde als zu decken. Die Stute sah zwar gut aus aber dennoch ungesund. Sie erklärte mir dass man hier schöne Pferde züchten würde, die aber nicht wirklich lange leben würden. Welch Ironie dachte ich mir. Schön aber dennoch nicht Lebensfähig? Mein Armes Fohlen. Noch nicht geboren aber dennoch schon dem Tode geweiht. Ich mochte nicht mehr. Carpe Diem ließen sie Abführen, sie wurde verkauft. Sie wehte sich zwar aber es half ihr nichts. Und so nahm ich Abschied von ihr. Das letzte was ich hörte war ein Wiehern von ihr und das war es. Einfach zu viel Stress für mich heute. Man ließ mir auch keine Zeit mich einzugewöhnen. Ich wollte einfach wahrlich nicht mehr. Als dann ein Mann kam scharrte ich mit meinen Hufen, er sah dass ich gerade aggressiv war und er ging fort, holte etwas Langes, eine Peitsche und schlug auf mich ein mit der Peitsche. Er schlug so fest zu dass ich nach einiger Zeit mich nicht mehr wehren konnte und mich ihm unterwarf. So war sie also hin. Meine sogenannte Freiheit. Tiere schienen hier nichts zu bedeuten. Nur Rang und vor allen waren wir Statussymbole. Kein Lebewesen mehr. Europa mochte ich seit dem Tage an nicht mehr. Ich hasste es sogar. Man sperrte mich danach in einer Einzelbox und ließ mich nur ab und an besuchen. Ich wurde als aggressiv abgetan. Aggressiv war ich nicht nur wollte ich meine Ruhe haben on dem Stress und wusste nur nicht wie ich es ihnen begreiflich machen könnte. Ich war so ehrlich ihnen zu zeigen was ich wollte. Was bekam ich? Hiebe für meine Ehrlichkeit. Menschen sind die Grausamsten Wesen auf Erden die ich kenne. Die Ställe waren so eisern wie die Menschen hier, die einen nur behandeln als wäre man ein Ding was nicht lebt. Sondern so zu funktionieren hat wie sie es wollten. Ich ließ meinen Kopf sinken und ging die Box nur noch auf und ab, was man auf und ab nennen konnte. Es war eher nur ein im Kreis gehen von nicht mal 3 Meter mal 3. Ich bekam einen Drehwurm und fiel um und ließ mich fallen, es tat mir weh. Ich wollte nur noch sterben. Nicht mehr leben in dieser Hölle von Tierhassern.

8

Im Stall war es eng, sehr eng sogar. Ich hatte kaum Platz um mich jeden morgen zu strecken. Mein Rücken tat ebenfalls weh. Oft schloss ich meine Augen und stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich frei wäre. Doch ich hatte einen Plan, zu fliehen. Manchmal durften wir raus, der Zaun war nicht gerade hoch und hoch springen konnte ich nach wie vor sehr gut. Nur wartete ich auf den Tag X wo ich es realisieren wollte. Dieser sollte der heutige Tag sein. Die Sonne ging langsam auf und wir bekamen unser Fressen. Mir gaben sie etwas Extra wegen meinem Fohlen was ich zur Welt bringen musste. Ich wollte meinem Fohlen nicht zeigen wie es ist in Gefangenschaft groß zu werden. Es sollte frei geboren sein. Die Stute die neben mir im Stall stand fand diese Idee nicht gut, da sie mich sehr ins Herz schloss, zu sehr. Sie träumte auch von Freiheit. Ich bot ihr an mit mir zu kommen aber das wollte sie nicht. Sie hatte Angst. Wie sehr wünschte ich, ihr das zu zeigen wonach ich mich sehnte? Weite Felder, weite Wälder. Alles würde auf sie warten. Aber sie wurde eben in Gefangenschaft geboren. Sie tat mir so leid. Nun kam einer der Diener vorbei, machte uns fest am Zügel und brachte uns zur Weide. Diese war etwas zu klein. Etwa 100 mal 100 Meter oder so. Als er uns dann alleine ließ und ich etwas umherlief sah mich die Stute an. Sie wollte doch mit. So taten wir was wir tun mussten. Wir liefen etwas umher, rannten auf den Zaun zu und sprangen in unsere Freiheit hinein. Dies wurde natürlich gesehen. Also liefen wir so schnell wir nur konnten davon. Ich hörte schon Gewehre. Carpe Diem meinte eines Nachts im Schiff zu mir sowas wie dass mein Herz frei wäre nur dass ich den Mut haben muss es zu folgen. Damals verstand ich den Satz nicht. Doch jetzt war mir sehr klar was das zu bedeuten hatte. Denn ich würde lieber sterben als dass ich mich wieder fangen ließ und wieder sowas mit mir machen lassen musste. Nein das ging zu weit. Wir liefen bis wir nicht mehr konnten. Über mehrere Brücken hinweg und in ein Tal hinein. Ein Tal mit einem See. Dort tranken wir etwas Wasser. Doch die Ruhe währte nicht lange, sie waren uns gefolgt. Wir rannten weiter. Es war nebelig hier, das kannte ich bisher noch nicht so extrem wie es in diesem verfluchten Land nun ist. Wir sprangen über Hügel und Äste hinweg doch die Stute konnte nicht mehr, bat mich dann weiterzulaufen, was ich dann noch tat. Sie ließ sich fangen und ich rannte weiter der Freiheit entgegen. Der Nebel wurde dichter und ich konnte meinen eigenen Huf nicht mehr vor Augen sehen. So stellte ich mich ganz still im Nebel rein und atmete leise. Sie waren ganz nah bei mir. Ich hörte sie reden. Doch der Nebel schützte mich vor ihnen als würde wer meine Gebete erhört haben. So blieb ich nun sehr lange Zeit stehen bis ich gar nichts mehr hörte und machte mich langsam auf, durch den Nebel zu treten. Ich war wohl im Wald gelandet. Dichter Nebel und ich sah, wie die Wogen sich lichteten. Die Sicht war klar. Ich lief sofort weiter, doch da waren sie wieder und ich rannte sehr schnell. Meine Freundin war gesattelt und beritten. Sie hatten sie also doch bekommen. Ich hetzte über das Land und wollte mich nicht mehr fangen lassen. Meiner Freundin gaben sie die Peitsche dass sie schneller lief. Ich sah vor mir was Schluchtartiges. Das Meer? Egal! Lieber sterbe ich als ich mich fangen ließ. Ich schloss also mit meinem Leben ab und setzte an zum Sprung. Ich flog regelrecht in die Fluten hinein. Langer freier Fall und dann kam ich ins eisig kalte Wasser an. Ich landete auf den Rücken im Wasser, schwamm dann ans Ufer und musste mich erholen. Schließlich sah ich so nass wie ich war nach oben und sah wie sie zu mir hinabsahen. Meine alte Freundin sah mich glücklich an. So trabte ich nach einer Weile den Strand entlang und fand keinen Aufstieg. So musste ich erst mal weiter entlang traben. Bis ich dann etwas später eine Möglichkeit fand hochzukommen. Diese Chance nutzte ich natürlich auch und kam hoch oben an die Klippe an und sah dass die Luft rein war. Diese Zeit gönnte ich mir und graste etwas. Saftiges Gras, lecker. Ich sah über die Klippen und dachte nur, dass diese Ruhe ewiglich währen würde. Dem war aber nicht so. Sie waren mir gefolgt. So lief ich wieder los. Mir kam es schon vor, dass sie ihr Leben opfern würden um mich zu fangen. Ich sprang über Äste, Kleine Büche, kleine Bäche doch sie waren immer hinter mir bis ich dann Speere vor mir sah und mich aufbäumte. Diese waren aber nicht darauf aus, mich zu fangen. Nein. Kurz darauf landeten die Speere in die Körper meiner Verfolger. Meine Freundin wurde somit befreit. Dennoch liefen wir weg von den Rockträgern, die uns die Freiheit schenkten. Ich mochte sie deswegen. Sie entsattelten uns und ließen uns laufen. Später erklärte sie mir den Krieg den die Schotten und die Iren gegen die Engländer hatten. Wir suchten uns nun einen wirklich ruhigen Ort auf und erholten uns etwas. Sie kannte das Ganze noch nicht und ich ließ sie ihre Freiheit erleben. Sie hatte noch Angst, ich konnte sie sehr gut verstehen. Nur umgedrehter Natur. Ich entspannte mich nun etwas und ließ mich ins Gras fallen. Dann hörten wir einige Hufschritte und ein Pony stand bei uns. Es sah uns neugierig an. Ich sah, dass es ein kecker junger Hengst war den man wohl noch nie geritten hat. Er war braun, etwas hellere Mähne und ständig hatte er was im Maul, man nannte ihn Landstreicher. So brachte er uns zu seiner Herde, die uns von oben bis unten neugierig musterte. Wir sie auch, sie waren so klein und so süß. Herrlich. Er wollte uns bei sich haben und wir schlossen uns der Herde an. Innerlich wäre mir meine Herde lieber gewesen aber das harkte ich ab. Ich würde meine Herde so oder so nie wiedersehen dachte ich mir. Ich erzählte ihnen meine Lebensgeschichte. Über meine Herde, über das Fort, über die Indianer und über Carpe Diem. Auch die Schifffahrt kam mit in die Geschichte rein auch die Sache mit dem Decksprung. Sie schüttelten alle mit ihren kleinen Köpfen und beruhigten uns etwas. Des Nachts am selbigen Tage sah ich in den klaren Himmel, meine Mähne wehte im Wind und ich schloss meine Augen unter mir tobten die Wellen und ich genoss es sehr, die Freiheit. Davon habe ich schon immer geträumt. Das Schlimmste was man tun kann ist ein wildes Tier, was die Freiheit kennt einzusperren. Denn ich wäre verkümmert und umgekommen. Generell sollte man keine Tiere einsperren. Auch nicht die die in Gefangenschaft geboren wurden. Die sind auch mit unter die Schlimmsten, weil sie nichts anderes kennen wie auf und abgehen und damit zum Tode geweiht sind. Tiere brauchen Freiheiten, egal was es ist. Ob Spinne, Pferd, Hund oder Katze. Ich will jetzt nicht sagen dass ich gegen Tierhaltung bin. Bei manchen Tieren finde ich es sogar gut. Wenn man Tiere fängt die krank sind diese dann gesund pflegt und dann wieder freilässt. Ich habe auch eine gewisse Verantwortung meines Fohlens gegenüber. Denn es soll bestimmt nicht gefangen genommen werden oder für das missbraucht werden was man Sport nennt. Oft ging ich alleine auf Streifzug und ich fing an, dieses Land zu mögen. Schottland. Freiheit wo man sieht, wären da nicht die Engländer die sie unterdrücken wollen. Generell hielt man in diesem Land nicht viel von denen. Arrogant bis zum geht nicht mehr. Die werden noch sehen was sie davon gehabt haben mich zu misshandeln. Die werden noch ihr Fett wegbekommen so wahr ich hier auf einen Hügel stehe und über dieses schöne weite freie Land sehe! Und wenn es mein Leben kosten wird. So beschloss ich, dass wenn man mich brauchen würde, dass ich für Schottland kämpfen und sogar sterben würde, so war es mein Wunsch!

9

Es war ein wunderbarer Morgen, es war neblig und trüb. Ganz normale Verhältnisse in Schottland. Das Land was meine 2. Heimat geworden ist, neben Amerika, dort wo meine Wurzeln liegen. Ich kenne dort Sprüche wie „Vergesse nie das Land wo einst deine Wiege stand denn du findest in der Ferne kein zweites Heimatland.“ Und ich kannte den Spruch zu gut. Ich befasste mich Eingehends mit Philosophierungen, Deutungen und dem ganzen anderen kram, von dem man meint, ein Pferd würde sich damit nicht befassen. Ich hatte erst mal Durst und ich beschloss mich, aus dem See zu trinken, welchen man als Loch Ness bezeichnete. Legenden besagten, dass ein Seeungeheuer darin hausen würde. Ich habe es jedoch nie gesehen. Es regen sich Sagen und Myrten um dieses Wesen. Für mich war es interessant. Aber auch dachte ich, dass Ungeheuer nicht immer groß sein mussten, nein. Ungeheuerliche Kräfte kann man auch haben, ohne dass man wie ein Berg groß sein muss. Vielleicht war es ja einfach nur ein Fisch und man sagte dass es ein Ungeheuer war, weil man es hier noch nie besichtigt hat. Ich badete im kalten See und sah empor zu den Bergen. Die waren grün und schön, saftig grünes Gras. Sehr Energiereich. Ich war nun einige Monate hier und ich merkte, dass sich was tun würde. Mein Bauch tat weh und ich musste mich hinlegen. Suchen tat ich nicht viel denn ich wusste schon wo ich mein Fohlen bekonnen wollte. Ich legte mich also in eine Mule und wartete ab. Meine Schmerzen waren unaufhörlich geworden und ich presste das Fohlen mit ganzer Kraft raus. Und wie es weh tat, besonders als Jungstute die noch nie ein Fohlen zur Welt brachte. Was hatte ich da gewiehert. Ich glaube, keiner von euch, meine lieben Zuhörer kann sich die Schmerzen vorstellen. Aber gut, ich presste und presste und irgendwann hatte ich da ein Fohlen vor mir, es war schwarz. Ein Stutfohlen und sie sah so süß aus. Gut, ich gebe ja zu, es hat sich gelohnt, wenn man dann sowas süßes vor sich hat. Ich könnte sie sowas von drücken, aber weh tun wollte ich die Kleine auch noch nicht. Und wieder legte ich mich hin und gebar kurze Zeit später ein weißes Stutfohlen. Ich war so überglücklich, dass die beiden gesund waren, das war für mich die Hauptsache. Die Süßen waren so zäh und standen schon in 10 Minuten auf den Beinen und tranken bei mir. Ich sah die Gegend nur noch an und ich glaube, man konnte sehen dass ich doch schon glücklich war. Glücklich, gesunde Fohlen zu haben. Keine Inzuchten. Ich senkte meinen Kopf und begann zu fressen. Endlich vorbei die Trächtigkeit. Ich war so glücklich in dem Land wo ich nun bin und dennoch ging der Krieg weiter. Ich versuchte meine Lieben in Sicherheit zu bringen. Schön abgelegen, nicht dass sie direkt solche Erfahrungen sammeln mussten wie ich es in meinem 3. Lebensjahr tat. Ich wollte ihnen eine glückliche Kindheit geben. So rannten wir fort, fort vom Kriegesgrund. In Sicherheit legte ich mich hin und schloss meine Augen, meine Süßen knabberten mir am Hals dabei. Ich entspannte mich voll und ganz. Herrlich, schade aber dass der Vater seine Fohlen nie kennen lernen durfte. Aber das durften sie sich ja nicht aussuchen. Ich dachte immerzu an Carpe Diem. Was sie nun macht oder ob sie überhaupt noch lebt? Meine Süßen sahen dass mir nicht gut war und legten sich wärmend zu mir und mir tat ihre Anwesenheit gut. Ich wollte ihnen meine Geschichte erzählen aber ich brachte es dennoch nicht ums Herz. Nein, diese sollten behütet aufwachsen. Fernab von Krieg und Verderben. Doch solche Gedanken wollte ich ihnen nicht überbringen. Wir liefen nun etwas bergab, bergauf und wir waren sehr froh, hier zu sein. Auch wenn es für mein Empfinden noch etwas zu kalt war. Ich bewegte mich auch öfters als in Amerika, weil ich mich ja auch warm halten musste. Meine beiden Süßen würden das eher hinbekommen weil sie hier ja aufgewachsen sind. Ich träumte noch oft von meinen Freunden, dem Hasen und den Adler mit dem ich auch um die Wette flog. Meine Herde war immer noch in meinem Herzen drin, dort solle sie blieben. Ein Pferd muss ja sehr viel erleben, nicht wahr? Ich denke oft an damals, ja. Doch trauern konnte ich selten. Irgendwie hatte es auch Gutes, also mein Lebenswandel. Ich wurde erfahrener. Das Leben ist ein einziger Lernprozess. Ob es gut ist das muss dann jeder für sich entscheiden. Ich will keinem meine Meinung aufzwingen. Das währe Unterdrückung. Ich rannte mehrfach um einen Baum und sprang ab und an, weil mir nun tierisch kalt war. Ich war doch was neidisch auf meine Shetlandponyfreunde da sie ein dichtes und dickeres Fell hatten als wie ich es habe. Doch dann sah ich einige Engländer auf uns zukommen. Wie ich diese hasse. Immer da wo Frieden herrschte. Sie ritten auf uns zu mit einigen Pferden die ich kannte und…Carpe Diem! Aber der Weg war ausweglos. Ich ließ mich fangen als dass ich meine Kinder einer Gefahr aussetzen würde. Zu herrlich waren diese Monate der Freiheit. Doch der laute Knall wird bestimmt kommen, ja. Sie nahmen uns also mit Seilen gefangen. Doch was ein Glück, gerade in diesen Augenblick hörte ich Dudelsäcke. Die Schotten waren da. Blutig wurde gekämpft. Carpe Diem schmiss ihren Peiniger zu Boden und wir verschwanden nun im dichten Nebel. Dudelsäcke, der Klang der Rettung. Wie gut dass ich Carpe Diem wiedersah aber, was hatten sie mit ihr gemacht? Sie war dürr und schwach geworden und war nur noch Haut und Knochen. Ich senkte meinen Kopf ins Gras und geb ihr etwas von diesen. Sie war damals für mich da also bin ich es auch nun für sie. Ich liebte sie. Endlose Narben hatte sie dank ihnen. Aber gut dass wir auf schottischen Boden waren. Dort passierte uns nichts. Wir legten uns ins Gras und ließen es uns gut gehen. Mein leiden war nun hoffentlich vorbei. Meine Kleinen waren nun etwas überfordert von den Engländern und drückten sich ganz fest an mir dran, Carpe sah die beiden und freute sich für mich. Aber die Umstände der Zeugung waren nicht gerade schön. Aber wenn man das Kind dann sieht dann ist man doch mit dem Kind verbunden da es eben ein Teil von sich selbst ist. Ich würde sie nie hergeben wollen. Eher würde ich sterben. Wenn mich meine Herde nun sehen könnte. Ich würde sie so gerne wiedersehen. Doch ich weiß nicht ob sie mich wiedererkennen würden. Ich bin doch nun so alt mit meinen 17 Jahren also denke ich nicht, dass das irgendwann wahr werden würde. Ich würde bald nicht mehr sein. Wenn ein Mensch einen nur verstehen würde dann würde ich ihn mein Herz öffnen. So wie der netten Familie die mich mochte. Und dann doch umgekommen ist. Mir kamen Tränen die ich aber versteckte. Ein Pferdeleben ist schon nicht rosig. Ich sah auf und eine junge Frau stand nun dort und bückte sich über uns. Sie war so jung und unschuldig. Hatte noch offene Haare und ein Blumenkranz war in ihren Haaren. Gesellen tat sie sich direkt zu uns und streichelte uns dann eingehend und wir genossen es. Ich wusste zwar nicht was das zu bedeutet hatte aber sie war ganz in Ordnung. Sie schien zu merken was uns quälte. Ich würde ihr zu gerne alles erzählen. Ein Mensch würde jedoch nur Wiehern verstehen und komische Geräusche hören. Also ließ ich es mit der Gesellschaft. Sie webte uns ein Stück Wolle in die Mähne damit sie uns wiedererkennen würde. Sie war so lieb. Und so schliefen wir ein.

10

Die letzten Monate waren so schön, so schön aber dennoch vorbei. Man hat uns eingekreist und es gab kein Entrinnen. Meine Kinder wurden festgenommen. Als ich sie schützen wollte drängten mich diese Engländer zurück, hinter mir sah ich nur tote Schotten die dort vermutlich auch verwesten. Mich zäumten die direkt auf und stiegen auch auf meinen Rücken, ich wehre mich ohne Ende, doch was ich bekam war nur die Peitsche. Ich hasste sie so sehr dass ich mich auch auf den Rücken stürzte doch ich bekam diesen Mann nicht vom Rücken runter. Eher tat ich mir selber weh. Ich warf mich gegen einen Baum doch es half alles nichts. Meine Kinder sah ich nicht mehr vor lauter Gewirre der Menschenmassen. Ich verlor selbst die Orientierung, sodass ich mich einfach ergab, denn es half einfach nichts. Ich wurde direkt in die Schlacht einbezogen, ich sah meine Freunde in der gegenüberliegenden Seite. Dennoch gab man mir die Sporen und ich raste auf meine Freunde zu, ich hasste es, einen Feind zu helfen meine Freunde umzubringen. Doch nicht mit mir! Ich kannte meine Freunde ganz genau und so erhob ich mich und drehte mich um sodass der Engländer auf meinen Rücken aufgespießt wurde. Dann stieg ein schottischer Held auf meinen Rücken auf, den ich kannte, es war William Wallace. Er metzelte jeden Engländer nieder der sich ihn kreuzte. Mal dort erlegte er auf brutalste Weise einen nieder und dann mal da. Ich fühlte eine Verbundenheit mit ihm. Und so schlachteten wir alles nieder was wie ein Engländer aussah. Die Iren waren auch auf unserer Seite. Ein lustiges Volk aber dennoch wurden sie von den Engländern unterdrückt. Ich kenne ihre Probleme sehr genau denn ich erlebte auch nichts Anderes. Selbst ich riss sie nieder mit den Hufen und tritt fest auf dass sie auch wirklich tot waren. Um mir herum nehm ich auch nicht wirklich was wahr, zu laut das Ganze und zu unübersichtlich. Todesschreie waren auch zu hören. Es war einfach grauenvoll. Blut war auch auf meinem Fell zu sehen. Es muss sich um Stunden gehandelt haben bis diese Schlacht vorbei war. Doch wo mögen meine Kinder hin gekommen ein? William stieg ab und erledigte den Rest der Feinde und ich sah mich suchend um. Aus der Ferne sah ich ein bekanntes Wiehern. Ich lief daraufhin zu und sah meine Kinder wieder. Sie wurden schon alt und waren beide sehr kräftig. Eine weiße Stute und eine schwarze Stute. Bildschön und herrlich. Doch ich wollte immer wieder zu meiner Herde. Sie währen stolz auf die beiden Stuten. Sie waren so unterschiedlich vom Charakter her. Die Schwarze eher temperamentvoll und die weiße Stute eher ruhig und ausgeglichen. Sie bekräftigten mich nur immer wieder meine Hoffnung niemals aufzugeben und dass ich meine Herde wiedersehen würde. Ob sie es ernst meinten oder nicht ich liebte diese Worte von ihnen sehr. Oft stand ich an der Klippe und sah zur See hinaus. Es war Nacht und meinen Kopf hob ich zu den Sternen empor. Meine Liebsten gingen schon schlafen und ich trabte etwas umher und kam auf eine Spur die mich neugierig machte und ich folgte ihr. Lange folgte ich ihr und ich kam auf einen Pfad aus den ich wieder folgte. Und dann passierte es, ich wurde nun wieder gefangen genommen und von meiner Freiheit entrissen. Sie sperrten mich direkt in einen Anhänger der von Pferden gezogen wurde die Öffnungen schossen sie damit ich nichts mehr sah. Ich war so verzweifelt. Aber das Leben konmt sich ein Pferd nie aussuchen. Nicht nur mich sperrten sie ein auch einen Schotten den sie vor meinen Hufen umbrachten. Ich konnte nichts mehr für ihn tun außer ein stilles Gebet zu beten. Mich fesselten sie nur und legten mir einen Schal um dass ich nichts mehr sah. Das Zeitgefühl habe ich ganz verloren sodass ich nicht mehr wusste wer und was ich war. Ich hörte nur noch Worte wie verkaufen und sowas und immer wieder andere Stimmen, Akzente. Was mich tröstete war, dass Schottland nach etlichen Jahren endlich seine Freiheit erlangt hatte durch einen Mann namens Robert the Bruce. Ich war doch so erleichtert. Man kann es kaum fassen, dass dieses Volk es zu was gebracht hatte. Meine Kinder waren hoffentlich nun in guten Händen. So schloss ich damit ab. Ich war so innerlich zerrissen. Andererseits wollte ich unbedingt bei meinen Kindern sein aber dennoch auch noch bei meiner Herde. Ich war so zwiegespalten. Nachher stellte sich heraus, dass man mich über Ecken verkauft hatte und ich merkte, wie der Boden unter meinen Hufen wankte. Man band mir das Tuch ab und meine Befürchtungen bewahrheiteten sich. Ich war auf dem Meer. Wohin ich wiedermal geschifft wurde war mir nun wieder völlig unklar. Doch eines wusste ich, ich entfernte mich meinen Kindern und meiner wahren Heimat. Was gut war, war dass ich Meeresblick hatte und das Meer rauschen hören konnte. Delfine sah ich oft und auch einige Wale die hier heimisch waren. Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen ein solches Tier zu sein. Auch wenn ich diese sehr faszinierend finde. Ich hörte nur wie sie über Riffe sprachen und ich wollte doch mal ganz gerne sehen wie diese wahrlich aussehen. Ich bin aber dennoch gespannt wohin der Weg mich nun führte. Von einem Pferd neben mir, einem Araberhengst erfuhr ich nachher dass das Schiff nach Arabien fuhr und dass man mich da schon erwartete. Ein Scheich der Pferde sammelt meinte er. Der Gedanke schockierte mich dann doch schon sehr. Sammelobjekt zu sein. Aber er meint dass ich bei ihm in guten Händen seie. Na gut, ich war doch sehr neugierig darauf was mich nun erwartet. Sandig soll es dort sein und Pferde haben da eine eigene Bedeutung und währen Wesen des Gottes den sie dort anbeten. Das kann ja nur heikel sein dachte ich nun und wieherte kurz auf, weil ich nicht mehr konnte. Ich fand diese Idee doch ganz lustig. Meinen Humor habe ich dennoch nie verloren. Woher denn auch? Vielleicht käme ich dann auf einen Thron, habe meine Diener, brauch nur zu wiehern und man holt mir was ich brauche. Aber von mir wird bestimmt auch was verlangt. Ich war ganz einfach mal offen für neue Erfahrungen die ich dort nun sammeln sollte. Und sah zum Meer hinaus, und so vergangen sehr viele Monate. Dennoch wurden wir sehr viel bewegt. Ein Mal war ich sogar auf dem Deck selbst drauf um mal etwas Luft zu schnappen. Es war wunderschön. Man striegelte mich, entschlug mich. Endlich keine Hufeisen mehr! Und zu guter Letzt fütterten sie mich auch noch auf dem Deck. Nachts wurde ich immer in die Box geschlossen und ab und an war der Wellengang doch ganz rau. Dennoch wollte ich mir nie entgehen lassen, mal aus dem Bullauge zu gucken und die See zu sehen. Ab und an wurde das Schiff so runter gedrückt und ich konnte ins Wasser sehen, endlos tief. Da kam mir ein Schrecken, wenn das Schiff auseinanderbricht? Oh je, ich will gar nicht daran denken was noch passieren konnte. Und so ging es Monate weiter und weiter…

11

Meine ersten Einblicke in diesem Land waren doch sehr interessant. Pferde die sehr gut behandelt worden sind, die ihren Kopf stolz zum Himmel hoben. Ihre Schweife ebenfalls so stolz zum Himmel gestreckt. Aber dennoch sahen sie mich sehr merkwürdig an. Kein Wunder. Ich sah eben etwas anders aus. Meine Flecken fielen direkt auf. Egal dachte ich mir, da steche ich ja aus der Masse hervor. Ohne dass ich es wollte. Es war sehr warm hier und alles voller Sand und Zelte und Lehmbauten. Alle Menschen hier hatten sich warm angezogen. Wohl der Sonne zu entfliehen. Aber gut. Einen Sinn müssen diese Kleidungen schon haben. Ich wurde zunächst in einer großen Koppel gebracht. Ein großes Gebäude ragte sich zum Himmel. Wohl scheinen diese Personen hier sehr religiös zu sein. Man brachte mir einige Früchte herbei die ich vorher kaum sah. Natürlich beschnupperte ich diese sodann und aß schon einen Bissen und es schmeckt sehr gut. Süßlich aber dennoch Energiebringend. Schon bald wurde mir Gesellschaft geleistet. Ein junges Mädchen, welches mich besah als hätte sie noch nie ein Pferd gesehen was so aussieht wie ich es tue. Es war neugierig. Ich wusste natürlich auch nicht wie ich sie entgegnen sollte. Ich ging auf sie zu und senkte meinen Kopf zu ihr hinab. Ihre Hände glitten über mein Fell, es tat so gut. Sie gab mir den Namen Asma. Wieder ein neuer Name auf den man sich einstellen sollte. Sie machte sich direkt an meine Fellpflege und summte einige Lieder vor sich her. Dann kamen wohl ihre Eltern und besahen sich mich, wohl ein Scheich. Er hatte mehr Frauen um sich als man am Körper Finger hat. Schrecklich. Aber Kultur ist ja wie bekanntlich überall anders. Man führte mich hin und her und kontrollierte auch meine Zähne und meine Hufen. Wahrlich unangenehm. Aber gut, da musste ich auch durch. Man gab mir Wasser und ein Hengst namens Hattal fragte mich woher ich kommen würde. Er war sehr neugierig. Ich sah es an seinen Augen. Ich erzählte ihm so meine Lebensgeschichte. Von meiner Herde, den Indianern und das Fort. Auch meine Erlebnisse in Schottland. Er war erstaunt und wusste nicht wie er nun reagieren sollte. Ich sah aber, dass er zu gerne dabei gewesen wäre. Er hatte etwas Ungezügeltes an sich und das mochte ich doch schon. Ja, ich war ihn hingerissen und er auch zu mir. Aber er dürfe mir kein Fohlen machen und erklärte es mir, warum das so ist. Aber ein Fohlen wollte ich ja auch nicht von ihm. Ich wollte einfach wen haben mit dem ich reden konnte und es tat gut. Er erzählte mir nun von den Sitten und Gebräuchen von dem Land, wobei mir das mit den Frauen hier zu wider war. Frauen als Vieh zu halten und gegen deren Willen Kinder bekommen lassen. Ich hatte Mitleid mit ihnen. Ich wusste was sie durchmachen mussten. Und schon erzählte ich ihn von meinen zwei Stutfohlen und er bekam es doch auch schon mit Mitleid zutun und ich meine auch, dass ich sein Weltbild etwas zerstört hatte. Aber ich bin wie ich bin. Schon kam der Scheich an und legte mir eine Decke auf den Rücken und einen Halfter und schwang sich auf mich auf und trieb mich an. Und so ritten wir durch die Gassen der Stadt und ich merkte doch, wie wir eins wurden und so trieb er mich aus der Stadt hinaus und wir rannten um die Wette, er schien Spaß an mir zu haben. Düne für Düne passierten wir. Jetzt war ich schon 18 Jahre und dennoch merkte ich wie ich alt wurde und nicht mehr so konnte wie ich es wollte. Aber dennoch machte es mir Spaß, meine Kräfte neu zu entfalten zu lassen. Ich war schon alt aber ich wollte das Alter nicht über mich siegen lassen, nein. Ich rannte mit dem Wind und wurde sehr schnell. Meinem Reiter schien es auch zu gefallen und als ich dann auf einer Düne angekommen war, zog er an den Zügeln und ich bäumte mich wiehernd auf und schlug meine Vorderhufen gen Himmel empor. Ich meine schon, dass ich gerade in diesem Augenblick zum Himmel fliegen könnte. Ein Gefühl der Freiheit. Und so galoppierten wir wieder zum Stall hinab. Hinten rum erfuhr ich, dass ich beim nächsten Rennen dabei sein werde. Einmal durch Arabien. Tradition halt. Das Mädchen gesellte sich an dem Abend an dem ich meinen Ritt hatte zu mir und striegelte mich und bürstete mir die Mähne und den Schweif. Es hatte davon erfahren, dass ihr Vater sehr von mir angetan war, auch wenn ich nur ein Paint Horse war. Er mochte Pferde und keine einzelnen Rassen. Sie sprach sehr ruhig zu mir und ich hörte etwas sehr aufmunterndes, was sie mir sagte. „Du bist ein großer Champion. Wenn du galoppierst bebt die Erde. Der Himmel öffnet sich, und der Weg ist frei, der Weg zum Sieg. Nach dem Rennen treffen wir uns im Kreise der Gewinner und ich hülle dich in eine Decke aus Blumen.“ Sie legte ihre Arme um meinen hals und ich drückte sie mit meinem Kopf an mir. Freundschaft. Yasmin war ihr Name und ich liebte sie. Hattal mochte den Anblick. Er wusste ja, was ich durchmachen musste. Er wünschte mir den Himmel auf Erden. Sie streichelte mich und ich genoss es. Nach dem Rennen sagte sie mir würde mir der Scheich die Freiheit schenken. Welch seltsames Gefühl. Nur musste ich wissen, wie ich wieder zu meiner Herde kommen könnte oder zu meinen Kindern. Aber erst so dachte ich wäre es besser, das Rennen erstmals zu gewinnen. Man spielte Musik, da soff man Wein, dort mal etwas Wein. Ab und an wurde auch mal etwas gegessen und mir reichte man nahrhaftes Futter mit dem man richtig kräftig wurde. Ich merkte wie ich wieder zu Kräften kam. Plötzlich schlief ich ein. Ich träumte von meiner Herde und von meinen Fohlen, sie waren beide wunderschön geworden. Eine zurückhaltend und eine sehr draufgeherisch. Ich rannte mit der Herde Tag ein, Tag aus. Wenn man mich fragen würde zu wem es mich mehr riss, so dachte ich würde ich beides vorziehen wollen, weil beides ein Teil von mir ist und immer sein wird. Aber die Menschen denken nicht an die Pferde und was ihnen fehlt oder was ihre Vergangenheit sein könnte. So schloss ich doch ab, meine Herde wiederzusehen und versuchte mein restliches Leben doch glücklich zu sehen. Ich war jetzt schon alt und hatte wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben. Ich als Pferd wurde so oder so nur 30 Jahre bei guter Haltung. Hier in Arabien war meine letzte Station im Leben. Ich hatte viel Schlimmes erlebt. Ich vergaß euch zu erzählen, dass ich in England dem Schächter entronnen war? Oder gar Jahrelang eine Droschke ziehen musste? Bei Wind und Wetter? Ich sah Pferde sterben, Menschen sterben. Ich gäb nichts was ich nicht schon gesehen hatte. Der Mensch will uns vielleicht was Gutes aber wie man einem Pferd was Gutes tun könnte das weiß nur ein Pferd. Frei sein und nicht eingesperrt zu sein. Ich finde es immer wieder schön, kein halter anzuhaben oder keinen Sattel, der mich einengt in meiner Beweglichkeit. Ich wachte auf und sah in den mittlerweile sternenklaren Himmel empor und ich flog den Sternen entgegen. Ich war unangeleint und ging zum Meer und der Wind wehte meine Mähne empor. Meine linke Hinterhufe hob ich an und entlastete diese etwas. Meine blauen Augen sahen in den Himmel empor, wiedermal und meine Augen leuchteten auf. Das Meer rauschte, wunderbar. Ich ging ins Salzwasser hinein und genoss es, etwas massiert zu werden durch den leichten Wellengang. Ich sah Delphine aufspringen, welch wunderschönen Tiere, die man heute in Japan Jagd. Was wäre die Welt nur ohne den Menschen? Viele meinen besser, viele könnten sich das nicht vorstellen. Ich meine auch sie wäre besser. So verbrachte ich einige Stunden mit dem Gedanken und legte mich am Strand zum rumphilosophieren und schlief wieder ein. morgen würde man mich brauchen.

12

Der Tag begann mit einer sehr frühen Weckaktion von jenen, die wohl auch dafür verantwortlich waren, ihre Gläubigen in die Moschee riefen. Ich denke das waren die, wie nannte man sie? Achja Muezzin. Schrecklich, dass man sie nicht gleich kündigt weil man ja auch mal bis nach 6 Uhr will schlafen! Nagut, ich stand also auf und streckte mich, wie ich es jeden Morgen tat. Ich war müde, der klang der Schreihälse war sehr laut. Es stand etwas an, wo ich wohl mitmachen würde, es war ein Rennen was nicht jedes Jahr stattfand. Etwas ganz Besonderes. Der Scheich der mich gekauft hatte sah zu mir, legte mir unter Streicheleinheiten das Geschirr an und die Decke, mehr brauchte ich nicht für das Rennen. Was wohl einige Tage anhalten würde. Eine Frau legte mir Früchte in meinen Eimer und gab mir auch ausreichend Wasser, was sehr rar gesät ist hier in Arabien. Ich sah zu den anderen Pferden, jene waren ebenfalls reich verziert. Wohl fanden es die Menschen schön, ihre Pferde zu schmücken. Kein Wunder, wir Pferde hatten einen hohen Wert für die Menschen. Man striegelte mich, während ich mein Fressen zu mir nehm, schmückte mich ebenfalls, Da ich bunt war, ganz im Gegenteil meiner Arabischen Verwandtschaft wählte man auch sehr knallige Farben, jede Farbe war vertreten, Ich fühlte mich wie ein Regenbogenpferd, was ich eigentlich ja auch war. Ich dachte nur so an meine Flügel, die ich einst leider unter Gewalt verlor. Aber das war nun nicht der Tag um in der Vergangenheit zu schwelgen. Ich war nun hier und jetzt und man führte mich schon den Menschen vor, ich merkte, wie mich die Menschen schon ansahen, als hätten sie si ein Pferd noch nie gesehen. Ich war ja auch ein Paint Horse und kein Araber. Die Familie des Scheiches, dem ich gehörte ging zu mir, das Mädchen ebenfalls und legte mir eine Kette um den Hals, sie solle Glück bringen sagte sie mir. So ging ich an den Start und sich sah nur Araber in der Reihe, nichts Anderes. Wie langweilig dachte ich mir. Ich sah zum Muezzin hinauf, der auf seinen Turm stand wie er einen Falken losließ und etwas vor sich her sang. Dann sah ich zur Wüste, es war so heiß aber ich musste da wohl durch. Er bließ ins Rohr und alle rannten los, auch ich. Der Sand peitschte mir in die Augen, den ein Pferd welches vor mir rannte aufwirbelte. Ich schüttelte den Kopf und konnte so den gröbsten Sand loswerden. Doch langsam holte ich auf. Mein Rater, der Sohn es Schieches trieb mich aber weiterhin an. Ich rannte schneller, eine Düne, die Nächste Düne. Ich sah nur gelb gelb und nur noch einige Pferde. Aber als ich nun die Stadt nicht mehr sah ritten wir im Schritttempo. Das war alles Angeberei was sie alle eben gezeigt hatten. Aber es war glaube ich auch ihr Brauch, anzugeben. Wir ritten auf einer sehr hohen Düne, ein Hengst, den ich im Schiff kennengelernt hatte der ging vor mir, ich freute mich so ihn zu sehen. Er sich auch, doch leider rutschte er die Düne hinab und brach sich das Bein, er konnte nicht mehr aufstehen. Ich wollte ihm helfen, doch dann war es doch zu spät, er wurde erlöst. Ich schloss meine Augen und betete nur ein kurzes Gebet und dachte mir, dass ich ihn bestimmt wiedersehen würde. Ein Hengst hinter mir erzählte es mir, dass das verboten sei, einen zu helfen. Seltsame Regel. Schon glitten meine Gedanken zu meiner Herde, zu meinen Töchtern. Wie hießen sie noch alle? Es war zu lange her. Ein sanfter Hauch glitt mir durch die Mähne und sie kam in Wallungen, meinen Schweif schlug ich ein Mal um, da ich der Meinung war, dass Sand sich in jenen festsetzte. Ich sah mich also in der Wüste um, und fragte mich, wie es möglich war, hier zu überleben. Die Gedanken drehten sich in mir im Kreis. Die Wüste war zwar hübsch, aber für mich speziell nichts, wo ich dauerhaft bleiben wollte. Meine Hufen sackten in den Sand ein, die der anderen Pferde hielten sie eher oben, da ihre Hufen etwas breiter zu sein schienen. Also musste ich schnellere Schritte einlegen, was ich auch tat. Er Tag neigte sich dem Ende zu und wir kamen alle an einer Oase an, wo wir etwas zu trinken fanden, für Pferd und Reiter, sie gaben uns Neuschrecken zu essen, etwas Datteln, um unsere Kräfte zu fördern. Dann legten wir uns schlafen, ich war so müde und konnte direkt einschlafen. Doch ich wurde die Nacht aus meinen Schlaf gerissen. Ich fand mich in einer Schlacht wieder, die hier in der Oase stattfand. Ich erhob mich also schnell und sah mir den Anführer aus, der den Überfall leitete. Schnell fand ich ihn und rannte direkt auf ihn zu, warf ihn von dessen schwarzen Hengst und beugte mich über ihn. Er zog einen Dolch, reflexartig biss ich zu der Hand und er schrie auf. Alle um mich herum sahen mich an, als würden sie solch ein Verhalten für gut empfinden. So wurde der Anführer schnell geköpft, die Wenigen die es noch nicht heil wieder hinaus geschafft hatten ebenfalls und es war wieder Ruhe, herrliche Ruhe. Ich genoss es. Schlief wieder ein und wurde wieder gen 6 Uhr meiner Inneren Uhr geweckt, es ging wieder los. Die Momente wurden mir zur Plage, ich konnte bald nicht mehr. Es wurden viele Dinge getrieben die ich seltsam fand und wie immer war es ich, die Lösungen brachte. Mal wurde ein Pferd entführt, mal einer umgebracht, mal hörte man von verschollenen Reitern. Der Weg war endlos weit, die Endlose Ewigkeit. Nur Sand, Dünen, wieder eine Düne, was sollte das? Mal musste ich schnell rennen, mal normal gehen. Das Rennen wird auch als Ozean des Feuers genannt und das war es auch, einfach nur zu heftig, was man von uns Pferden verlangt. Auch die Pausen wurden immer kürzer. Meine Nüstern waren fast taub vom Atmen, meine Hufe fühlten sich an als würden sie jeden Moment abfallen, doch ich musste durchhalten. Ich wollte es! Ich wollte den Menschen zeigen, dass es kein Blut ist, was gewinnt, es ist eher der Wille zu siegen! Doch ich hörte was, ich sah hinter mir und hinter mir kam wie eine große Welle ein Sandsturm direkt auf mich zu, ich lief direkt los, der Reiter auf mir drauf hielt sich fest an mir und ich gab alles, um der Welle zu entkommen. Ich hörte mein Herz rasen, mein Galopp wurde schneller, ich überholte sogar einige Araber die auch davon flohen. Aber die Regel war eben klar, man durfte keinen helfen. Man musste es nur überleben. Ein Falke flog über meinen Kopf hinweg und ich gab auch alles, ihn zu überholen. Und es gab nun einen Moment, wo ich glaubte wieder fliegen zu können! So wurde ich schneller wie die Welle und sah eine Stadt vor mir näher kommen. Ich rannte natürlich ganz schnell darauf zu und erreichte diese schließlich. Mein Reiter lenkte mich in einen Stall hinein und schloss die Türe hinter sich. Man hörte dass der Sturm über uns lag, es klang schon wie ein Weltuntergang. Um die Zeit zu überbrücken striegelte er mich und gab mir einige Datteln und einige Heuschrecken, die ich zwar nicht mochte aber dennoch brauchte ich diese um wieder zu Energie zu kommen. Als der Sturm nun zu Ende war nach einer gefühlten Ewigkeit ritten wir weiter. Dieses Mal aber in einem ruhigen Gang. Ich kam wieder zu Kräften. Hätte ich länger gestanden wäre das wahrscheinlich anders gewesen mit dem wieder zu Kräften kommen. Meine Augen glitten gen Himmel, diese Sonne, diese biet einen unerbittlich. Ich sah mit offenen Augen meine alten Freunde, ich glaubte ich ging mit diesen mit und schlenderte, ich fiel fast hin aber mein Reiter holte mich wieder zu Sinnen. Ich sah nur einige Pferde an mir vorbeirennen. Und dachte nicht weiter nach und fing wieder an zu galoppieren, ich gab wiederum alles, ich sah das Ziel, ich schloss die Augen und rannte einfach drauf los. Mein Reiter führte mich nur noch, ich gab einfach nur alles, ich hörte es rauschen. Plötzlich hörte ich lautes Klatschen und Applause. Ich öffnete nur die Augen und fand mich im Wasser wieder, wo mein Reiter sich von mir Abschwung und mich nun am Hals klopfte. Ich hatte es geschafft, das Wasser tat mir gut. Ich legte mich ins Wasser und entspannte mich sichtlich. Ich hatte ihn wohl möglich zum Sieg geführt. Er legte mir einen Kranz um den Hals. Es war für mich die schönste Erfahrung seit Langem. Man brachte mich schnell in einem Zelt, wo schon Frauen auf mich warteten um mich zu massieren und dafür sorgten, dass es wir wieder besser gingen. Ich brachte ihn Ruhm und Ehre und ich war glücklich, es geschafft zu haben, ihn stolz auf mich zu machen. Dann kam ein Hengst, wohl der als nächstes durchs Ziel kam und wurde ebenfalls gut behandelt. Er bestieg mich, da es wohl Brauch war hier in Arabien nur die Besten zu kreuzen. Also wird es ein Mischling. Für gewöhnlich bringen sie Mischlinge um, aber dieses ließen sie leben, so war es diesmal. Ich schloss nur noch meine Augen und war geschafft vom Tag.