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Durias Zobel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ArxWiki
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|MISC=Die rechte Hand ist auf der Fläche vernarbt: Als hätte er einmal eine glühende Eisenstange festzuhalten versucht
 
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Ich bin verwirrt. Der Mann hat nun einen grossen Hammer, grunzt gelegentlich unverständlich und stellt vergebenen Frauen nach. Versucht der mich zu imitieren?
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Ich erinnere mich an diesen Sommertag, als sie auf jener Bank in der Gantergasse saß und sich bemühte den Splitter aus ihrem Fuss zu bekommen. Ich erinnere mich, wie kühn sie war, so schnell mit der Zunge, dass ich kaum zwei gerade Gedanken fassen konnte. Und nun? Ich sagte ihr, sie wäre drei Jahre für jeden Sommer seit damals gealtert und auch wenn es als Schmähung gedacht war, ist eine giftige Wahrheit darin. Hat sie diese Rolle selbst gewählt oder wurde sie ihr aufgezwungen? Hat sie sich daran gewöhnt, oder probt sie im Stillen die Stärke der Ketten?
 
Ich erinnere mich an diesen Sommertag, als sie auf jener Bank in der Gantergasse saß und sich bemühte den Splitter aus ihrem Fuss zu bekommen. Ich erinnere mich, wie kühn sie war, so schnell mit der Zunge, dass ich kaum zwei gerade Gedanken fassen konnte. Und nun? Ich sagte ihr, sie wäre drei Jahre für jeden Sommer seit damals gealtert und auch wenn es als Schmähung gedacht war, ist eine giftige Wahrheit darin. Hat sie diese Rolle selbst gewählt oder wurde sie ihr aufgezwungen? Hat sie sich daran gewöhnt, oder probt sie im Stillen die Stärke der Ketten?
 
<br>Ich bin nicht sicher, ob ich neugierig sein sollte.
 
<br>Ich bin nicht sicher, ob ich neugierig sein sollte.
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Der Ritter, der lieber ein Hauptmann wäre. Ich bin beinahe sicher, dass er sich diese [[Marie Philippa Strastenberg|Frau]] als rechte Hand geholt hat, weil sie ihn ganz und gar nicht an seine früheren Laufburschen erinnert. Was auch schon wieder eine Aussage ist.
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Der Ritter, der lieber ein Hauptmann wäre. Der Ritter, dessen grösste Hoffnung im Gestern liegt und nicht im Morgen. Er trägt seine eigene Bürde ohne zu klagen, ohne zu zetern ohne zu wüten und ich beneide ihn um diese Fähigkeit. Dennoch schlägt er wie ein Mädchen.
 
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Davon abgesehen: Er schlägt wie ein Mädchen.
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Sie hat das Rot angelegt. Der Gedanke allein lässt meinen Schwanrz schon schrumpfen.
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Einst so klar wie eine Pfütze auf dem Strassenpflaster, direkt nach einem Gewitterguss. Durchschaubar. Vorhersehbar, ausser in dieser einen rätselhaften Sache. <br>
Zusammengefasst:
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Davon ist nichts geblieben und ich frage mich, ob das an mir, oder an ihr liegt - ich rätsele über Gründen und Regungen, über den Wahrheiten und den kleinen Lügen. Das Rot hat so viel geändert und ich ahne, dass der Wandel noch lange nicht abgeschlossen ist. Was tut die Raupe, wenn der frisch geschlüpfte Falter seine Flügel streckt?
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Kurzweilig wie das Laub, das der Wind im Herbst von den Bäumen reisst und ebenso vergänglich. Sie hat wie ich die Tendenz das Maul weiter aufzureissen, als gut ist - aber sie ist auch schlau genug zurück zu stecken. Hinter solchen Einsichten stehen Narben. <br>
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Ich frage mich, ob sie für Shin arbeitet.
 
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Zuerst dachte ich sie wäre eine teure Gesellschafterin - Hure sagt man bei der Preisklasse ja nicht mehr - für den armen vereinsamten Herren Ritter, aber das stellte sich sehr rasch als Irrtum heraus. Ich habe noch nichts gefunden, um die leere Vorstellung zu füllen, denn das hübsch angezogene und frisierte Püppchen ist so elegant und vielsagend wie ein Spiegel. Solange ich noch nicht genau weiss, woran ich mit dem Ritter bin, lasse ich lieber die Finger von ihr. Ja, ich weiss, gute Vorsätze ..
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Ich habe einem hübschen Lächeln noch niemals vertraut, denn das Zeigen der Zähne ging fast immer einem Biss voraus. Dass diese Lektion nicht in Vergessenheit gerät, ist auch das Verdienst dieser Frau. Ich habe keine Ahnung, was genau sie sich von Gotmar verspricht, aber es ist eindeutig, wer in dieser Beziehung die Hose anhat (nicht er). Mit Beharrlichkeit, Höflichkeit und Ausdauer hat sie sich ein sicheres Nest gebaut und wer glaubt, dass es damit getan wäre, der hat nicht mitbekommen, wie sie dem untoten Truchsess einen Bolzen durch das Auge geschossen hat.  
  
Zusammengefasst:
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Sie ist pragmatisch und sie ist entschlossen. Eine sehr gefährliche Mischung für alle, die einem davon im Wege stehen.
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{{Comment|DISPLAY=FLAT|TARGET=Violetta Winter|CONTENT=
 
Ein Stein inmitten des Stroms alltäglicher Sorgen, Hoffnungen und Bedürfnisse. Ich glaube Sie würde gern dazugehören, einfach hinabtauchen in diese ganz grundlegenden Regungen, aber mit jeder Bemühung entfernt Sie sich doch ein wenig mehr davon.
 
Was Sie dieser Tage tatsächlich tut um ihren Lebensunterhalt zu betreiten? Keine Ahnung.
 
  
Aber ich bin ein wenig neugierig.
 
 
So wenig wie Sie sich von mir abschrecken liess ist ganz klar, dass Sie nicht wählerisch ist. Damit bleibt eigentlich nur die Frage offen, wie lange es dauert, bis ich herausfinde, ob da irgendwo ein Paar Titten unter dem Hemd versteckt ist.
 
Zusammengefasst:
 
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Und heute .. nachdem ich wieder die ganze Nacht kein Auge schliessen konnte, ist dieser Nebel verblasst. Ich kann nicht sagen ich wäre .. frisch. Aber immerhin weiss ich wieder wie Buchstaben aussehen. Das könnte man als Fortschritt bezeichnen.
 
Und heute .. nachdem ich wieder die ganze Nacht kein Auge schliessen konnte, ist dieser Nebel verblasst. Ich kann nicht sagen ich wäre .. frisch. Aber immerhin weiss ich wieder wie Buchstaben aussehen. Das könnte man als Fortschritt bezeichnen.
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=== Brachet 1404 (Juni 2017) ===
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Ich habe lange nichts mehr geschrieben - zuwenig erschien es mir Wert die Feder zu greifen und Zeilen um Zeilen mit belanglosem Gesülze zu füllen.
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Probleme hier, Probleme da. Nichts neues zwischen Servano und Nortgard.
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Wenn ich jetzt überfliege, was ich damals schrieb, spüre ich den Zorn in den Worten, die Leidenschaft und die grimmige Hoffnung dahinter und ich bin neidisch. Heute ist alles grau, Asche über nur noch matter Glut. Alle Tage sind gleich, verbunden in wunschloser Gleichgültigkeit.
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Ein Mann, der vom Leben nichts mehr erwartet, ist ein Mann, für den die Zukunft weder Schrecken noch Ausblick enthält. Ich war bereit als Leibeigener zu sterben: Vielleicht in einem der brüchigen Stollen des Eisentals, wenn die Stützpfeiler nachgeben und der Berg sich für den jahrelangen Raubbau rächt. Vielleicht in einer der Gossen Löwensteins, wenn ich das Maul zum letzten Mal zuweit aufgerissen hatte.
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Jakobine hat Recht, wenn sie behauptet, ich wäre zerbrochen, aber sie ist dennoch blind für das Offensichtliche, geblendet von ihren eigenen Hoffnungen und Träumen. Sie glaubt an jemanden, der nie existierte, weil ihre Hoffnung sich weigert auf die hässliche Wahrheit zu sehen: Da ist kein Mann, der gerettet werden muss. Nur ein Arschloch, das alles für den nächsten Fick tun würde.
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Und doch schreibe ich nun wieder - und Nein, das ist keine Hoffnung.
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Aber unterhofft, hat sich eine Möglichkeit für mich aufgetan, eine Möglichkeit die Ketten abzustreifen, die mir so vertraut sind, wie einem Anderen das Atmen. Alles, was ich dafür zu tun habe, ist Heiraten.
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Alles, was ich dafür tun muss, ist Heiraten.
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Ich sehe die Fussangeln auf dem Weg.<br>
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Aber ich werde Lisbeth überzeugen, mich im Schoß der Kirche willkommen zu heissen und wenn ich dafür meinen Schwanz zuerst in ihren Schoß halten muss, dann sei es drum.
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Ich werde diesen Dispens bekommen und wenn es mich ein weiteres Jahr meines Lebens und weitere endlose Stunden in der engen, stickigen Dunkelheit des Bergwerks kostet. Es sind nur Tage, einer wie der Andere - ohne Gestern oder Morgen, bis sich dann irgendwann etwas ändert und die Zukunft da ist.
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Und dann werde ich Jakobine zum Altar führen, die Worte sprechen und ihr den Ring überstreifen.<br>
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Frei sein.
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Und da ist es: Der Moment des Mitleids. Sie weiss nicht was sie bekommt. Und ich kann einfach nicht so aufrichtig sein, wie es ein letzter Funke von Anstand gern möchte.
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Es wird Zeit aufzubrechen. Der Bronzehelm ist vollendet, ich habe die richtigen Worte in der Einsamkeit der Schmiede geübt, bis sie über meine Lippen kommen, als würden sie der tiefsten Seele entstammen: ''"Ich habe das Licht Mithras gesehen und erkannt, dass es die Wahrheit und die Zukunft ist. Ich will diesem Licht meine Zukunft verschreiben und ihm dienen. Ich will meine Sünden offenbaren und mich von ihnen reinwaschen. Nicht allein, damit ich den Bund mit der Frau schliessen kann, die ich liebe. Aber auch."''
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Ich glaube mir beinahe selbst.
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Da ist etwas Neues im Westen, hinter dem Rot der sich senkenden Sonne, die lange Schatten über das Land wirft.<br>
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Ich weiss nur noch nicht, was es ist.
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{{Box|DISPLAY=FOLD|TITLE=Interludium: Morgenglanz|CONTENT=
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<i>'Mach die Augen auf.'</i>
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Es ist wie aus einem Traum zu erwachen, der das ganze Leben lang währte und der Schmerz darin scheint endlos zu sein: Wie die Qual einer Geburt, nur dass der Tunnel, durch den er sich pressen muss, viel zu eng ist - ein Weg, dem er bereits vor Jahrzehnten entwachsen ist und doch gibt es keinen Anderen. <br>
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Jeder Gedanke ist wie in Scherben zu treten, weil jeder Gedanke aus Scherben besteht - aus Bruchstücken, wo vorher ein Ganzes war, gewachsen, geformt und geschliffen von guten und bösen Gedanken, von Hoffnungen und Begehren, von Enttäuschungen und Gewalten.
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All die Erinnerungen sind da, wie auseinandergerissenes Treibholz im Schlamm eines ausgetrockneten Meeres: Das, was sie trug, ist fort.<br>
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Das, was sie aneinander band, ist zerrissen und der Mann kämpft vergeblich darum zusammenzufügen, was auf diese Weise niemals zusammengehörte. <br>
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In der Leere dieses Kampfes, flieht er, gejagt von einem schwarzen Ritter mit glühenden Augen, gehetzt von Dämonenwölfen durch federnden Morast und ein um das andere Mal wird er eingeholt und verschlungen, zerrissen von geifenden Kiefern bevor die Flucht erneut beginnt - hinein in eine blendende Salzwüste, wo der kristallene Staub sich daran macht seine Haut aufzufressen.
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Nichts gehört zusammen. Nichts ergibt Sinn, da der Helm verloren ist. Der Helm. Wo ist der Helm?
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Ein Bruchstück folgt diesem Gedanken, ein Fetzen, der sich entfaltet und streckt wie ein Stück beschmutzten Segeltuchs.
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<i>'Ich habe das Licht Mithras gesehen und erkannt, dass es die Wahrheit und die Zukunft ist. Ich will diesem Licht meine Zukunft verschreiben und ihm dienen. Ich will meine Sünden offenbaren und mich von ihnen reinwaschen. Nicht allein, damit ich den Bund mit der Frau schliessen kann, die ich liebe. Aber auch.'</i>
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Und alles fügt sich zusammen.
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=== Heuert 1404 (Juli 2017) ===
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Und unversehens hat sich alles zusammengefügt.
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Was fange ich nun damit an, mit der Freiheit? <br>
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Noch vor einem Mond hätte ich hochjauchzend mein Päckchen geschnürt und hätte dieser Stadt den Rücken gekehrt, auf dem Weg hinaus noch einmal in den Rinnsteig spucken, bevor die Füsse mich auf Nimmerwiedersehen davontragen würden.
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Noch vor einem Mond hätte ich nicht gewusst, was dort, draussen vor den Toren auf mich gewartet hätte, ausser der Verantwortung für das eigene Fressen und ein Dach über dem Kopf.
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Und nun?
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Und nun?
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Die Freiheit, die ich errungen habe - nicht geschenkt, sondern erkauft - ist bereits weiterversprochen. Nicht leichtfertig, versuche ich mir einzureden, aber das ist eine allzu vertraute Lüge. Wann hätte ich etwas einmal nicht leichtfertig getan?
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Hier einen Rock gelupft, da die Freiheit verspielt, dort einen Eid geleistet.
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Andere würden aus dem Schaden klug werden - ich bin mehr wie einer dieser Widder, die wieder und wieder gegen die gleiche Wand laufen ohne jemals die Ursache für das ständige Kopfweh zu erkennen. <br>
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Und noch immer: Keine Reue. Kein Zögern. Keine Ungewissheit.
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Ich erkenne mich selbst nicht wieder und eben darin erkenne ich das Wunderwirken, finde den Quell dieses Glaubens und des seltsamen Konzepts dahinter. Noch vor einem Mond hätte ich gelächelt und gespottet. Wie erklärt man einem Blinden die Farben?<br>
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Es liegt keine Demut darin und keine besinnungslose Hingabe, nicht der Wunsch sich in ein geschliffenen Werkzeug des Herren zu verwandeln. Ich bin wer ich bin - eher ein Schürhaken als ein Schwert, eher eine klingelnde Schelle als ein aufmunterndes Gebet. Aber das sind Details, austauschbar, ersetzbar, unbedeutend.
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Die Ironie an der ganzen Geschichte kleidet sich in hoffnungsvolle Zurückhaltung und Geduld, in Ernüchterung, die sich mit Bedauern mischt. Wenn ich Recht mit meiner Vermutung habe, dass sie besser versteht, was vorgefallen ist, dann muss sie meinen Überlegungen schon einige Winkelzüge voraus sein.
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Winkelzüge .. merken. Bei Gelegenheit beiläufig verwenden und es spontan aussehen lassen.
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Sie kann beobachten. Sie kann verstehen. Aber das ist nicht alles.<br>
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Ja, ganz Recht: Das Wunder und die Schrecken der Liebe.
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Die Flamme, die ebenso wärmt wie sie verbrennt, die Regung die das Beste und das Schlechteste gleichermassen in uns hervorbringt.<br>
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Ich erinnere mich an das erste, das einzige Mal, dass ich die Berührung der Liebe spürte. Danach gab es nichts mehr, als hätte sie mir im wahrsten Sinne des Wortes das Herz gestohlen - aber wenn es so war, dann brachte mir das Messer, das ihre Kehle schliesslich öffnete, nichts davon zurück.
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Sie starb und für mich änderte sich nichts.
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Sie starb und verblasste wie welkes Herbstlaub, vergessen sobald es von der Strasse gekehrt wurde und nicht einmal jetzt, während mein Herz ungeduldig klopft, ist da mehr als entferntes, fast gleichmütiges Verdauern. Die Vergangenheit ist in die Welt graviert, so endgültig wie der Spruch auf einem Grabstein.
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Die Zukunft dagegen ist noch warm, wachsend aus lebenden Erinnerungen, gestärkt durch die Gegenwart jeden Tages. <br>
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Es ist Sommerzeit. Vielleicht sollte ich ihr Blumen mitbringen.
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Es ist ernüchternd wie wenig ich über die Kirche, wie wenig ich über Mithras weiss. Angesichts der Tatsache wieviel Zeit ich bereits in Löwenstein verbracht habe, ist das ein trauriger Spiegel für .. ja, was genau eigentlich?<br>
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In Nortgard, wo ich geboren wurde, ist das Glaube an Mithras schon lange dominant, aber die alten Traditionen leben weiter, zäh wie Unkraut, so schwer herauszureissen, wie die Wurzeln der Krüppelkiefern, die sich tief in jede Gesteinsspalte schieben.
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Die Zobel waren in dieser Hinsicht immer echte Kriegsgewinnler, natürlich folgte die Familie ganz offiziell den Lehren des Reichsgottes, aber hinter verschlossenen Türen wurde dann doch eher den Einundzwanzig gedacht. Das war die Diskrepanz mit der ich aufwuchs: Das strenge Gesicht nach aussen hin und die auswendig gelernten Gebete als Floskeln in der Hoffnung auf Einfluss, Macht und Anerkennung, im inneren dafür die heimlichen Rituale, die verschwörungsgleichen Treffen, von denen ich heute weiss, dass sie ebenfalls nicht mehr als Heuchelei waren.<br>
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Zum Kriegsgewinnler gehört es, sich stets alle Seiten warm zu halten, in jede Richtung gleichermaßen zu lügen.
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Heuchelei.
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Es ist eine Aussage für sich, dass mir nie die Schicksalsgötter gelesen wurden, eine Nachlässigkeit, die mich fragen lässt, ob es jemanden gab, der die ganze Scharade nicht durchschaute. Es bewirkte, dass ich ohne grösseren Respekt für die Götter oder auch weltliche Autoritäten aufwuchs. Die Menschen wollen getäuscht, belogen, hinter das Licht geführt werden - diese Einstellung beobachtete ich jeden Tag aufs Neue. Hinter der Aussicht auf Erfolg hatte sich alles andere unterzuordnen.
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Wären die Umstände andere gewesen, vielleicht wäre ich dann dort, würde nun die Geschäfte der Familie führen, lügen und lächeln, und kleinliche Manöver ausführen. Aber die Strebsamkeit der Zobel hatte einfach nicht auf mich abgefärbt, der Apfel war in diesem Fall recht weit vom Stamm gefallen und sich als grossmäuliges Arschloch offenbart der mit dem Hintern allzu begierig alles einriss, was der Alte aufgebaut hatte.
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Es muss also nicht verwundern, dass das Bestreben mich aus dem Loch zu holen, in das ich mich selbst befördert hatte, nicht sehr gross war.
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Aber .. ich habe meinen Faden verloren.
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Die traurige Wahrheit ist, dass das Wenige, was ich bis jetzt über die Kirche des Mithras gelernt habe, mir erst zeigten, wie wenig ich verstanden, wie wenig ich gesehen habe und ich spüre gewisse Zweifel bei der Frage, ob ich der einzige Mann in Löwenstein bin, dem es so geht. Der Glaube aus dem das Reich wuchs, ist nicht nur gespalten, sondern auch schwach wie vermutlich nie zuvor. Der Bewahrer ist tot. Die Legion hat keinen Abt mehr. Nur noch zwei Erzpriester leiten die Geschicke der Kirche und links und rechts wenden die Lehen sich den alten Wurzeln zu.
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Keine gute Zeit, um zum Glauben zu finden, könnte man meinen. Keine gute Zeit um das Rot anzulegen.
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Ich aber schwimme im Kielwasser bereits durchbrochener Wellen.
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Alles wird gut.
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=== Ernting 1404 (August 2017) ===
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Löwenstein schläft nicht. Natürlich nicht. Die Stadt ist wie eine alte, ruhelose Hure, aus Gewohnheit immer auf der Suche nach einem Freier, mag dieser wollen oder nicht.
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Auch ich schlafe nicht. Natürlich nicht. Das Haus ist kalt und leer, meine Stimmung gram und düster.
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Eine Stunde vorüber. Wo bleibt sie?
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Ich starre hinaus auf Strassen, die nicht leer sind, aber die Gesichter sind unvertraut, die Scherze unwillkommen und die Angebote ebenso lächerlich wie die Herausforderungen. Ich bin gelangweilt. Ich bin ..
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Ist das Eifersucht, dieses glühende Stechen und die Unrast, die dem folgt? <br>
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Der Zorn, der mir ausmalt, wie ich die grinsende Visage des Ritters bearbeite. <br>
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Die Rachsucht, die mir aufzeigt, wie ich seine Frau besteigen könnte, nachdem er in die Schlacht gezogen ist.
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Das eine schmeckt so schal wie das Andere.
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Wo bleibt sie?
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Aktuelle Version vom 7. November 2017, 15:58 Uhr

Vorlage:Character


Auftreten

Die meist zum Zopf gebundenen dunkelbraunen Haare lassen die ohnehin hageren Züge schärfer wirken, bestärken den Eindruck von tief in den Höhlen liegenden Augen noch. Phasen unruhigen Blinzeln wechseln sich mit durchdringendem Starren ab, die gern einmal verzogenen Mundwinkel lassen Hochfahrenheit ebenso wie Verbissenheit ahnen. Die hervorspringende Nase fügt sich in das Gesamtbild nahtlos ein und erinnert in Verbindung mit den eingefallenen Wangen bisweilen an einen Raubvogel.

Breite Schultern münden in kräftigen Armen mit festen Muskeln. Die eingehendere Betrachtung der Hände enthüllt nicht allein die typischen Schwielen schwerer Arbeit, sondern auch eine sich über die gesamte Fläche der Rechten ziehende Brandnarbe.

Insgesamt erweckt die Statur den Eindruck von Stämmigkeit und Standfestigkeit, damit einen Gegensatz zum schmalen Gesicht formend.

Kontext

Familie

Vorlage:Box

Gossip

Vorlage:Box

.. über Durias Zobel

Vorlage:Show Comments about me

Tagebuch

Wonnemond 1400 (Mai 2013)

Vorlage:Box

Vorlage:Box

Vorlage:Box

Vorlage:Box

Vorlage:Box

Vorlage:Box

Brachet 1400 (Juni 2013)

Vorlage:Box

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Heuert 1400 (Juli 2013)

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Brachet 1404 (Juni 2017)

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Heuert 1404 (Juli 2017)

Vorlage:Box

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Ernting 1404 (August 2017)

Vorlage:Box