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Haus Ganter/Geschichte

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Geschichte in Zahlen seit 1300



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Die Geschichte - Vom Aufsteigen und Fall des Hauses Ganter

Gründung und Glanz:

Über eineinhalb Jahrhunderte nach der Einverleibung Nortgards ins Reich, im Jahre 730, geht die ehrenwerte Familie Ganter aus einer Verbindung Giselher Ganters, dem Ersten seines Namens, mit der Tochter eines wohl begüterten Bergwerksbesitzer hervor. Der Ort dieser Vermählung soll der damalige Weiler Gansbach am Gösselhein, unter dem Schatten der hohen Zwillingsspitzen, gewesen sein. Obwohl der junge Vater der Sippe sich, im Laufe der Jahre, durch die Tugenden von Disziplin und Ehrgeiz, eine Offizierskarriere im Fußvolk eines jungen Adeligen erarbeiten konnte, sollte die Verkettung einiger glücklicher Todesfälle in der Familie, sein Leben schließlich in eine neue Bahn lenken. Nachdem seine beiden Schwager bei einem Erdrutsch ums Leben kamen und ihnen wenige Jahre später der Schwiegervater folgte, kam jene ertragreiche Mine am Gansbach in Giselhers erstaunlich fähige Hände. Dies begründete zweifellos den ursprünglichen Reichtum des ehrenwerten Hauses Ganter.

Als nun Jahre zu Jahrzehnten wurden, Giselhers Söhne den Betrieb übernahmen und jenen schließlich wieder an ihre eigenen Nachkommen weitergaben, konnten im Laufe dieser Zeit weitere Erzadern erschlossen worden, welche sich überdies in näherer Zukunft als äußerst gewinnträchtig erweisen sollten. Die Familienwirtschaft war damit zu einer beachtlichen Größe gewachsen und konnte sich innerhalb weniger Jahre zu einem der ersten wirklichen Traditionsbetriebe des Falkengebirges, neuer Zeit, entwickeln.

Oberhäupter wie Gaidemar Gainsjung der Lanzenreiter, Gungolf der Weise und Guiskard Ganter, kamen in den nächsten Jahrhunderten zu weiteren Ländereien, wie auch anderen Reichtümern, im erzreichen Gebirge und schwängen sich damit zu durchaus einflussreichen Positionen auf. Ihre daraus resultierenden Geschäfte und Abgaben waren der Obrigkeit, aber vor allem dem königlichen Zensus, verständlicherweise sehr genehm. Guiskard, der von seinen Nachkommen einfach "Umsiedel" genannt wurde, war es letztlich zu verdanken, dass die Familie von den kleinen Bergbausiedlungen um die Zwillingsspitze, zu den Ufern des Kronensees hinabzog, um dort im Andenken seines Stammvaters, die Söhne der Familie im mittlerweile erstarkten nortgarder Militär an der Hochwacht zu verankern. Damit gelang es ihm nicht zuletzt wesentliche Handelskonakte zu knüpfen.

Im Jahre 1102 übernahm Golo Ganter der Ältere das Unternehmen und erwies sich dabei nicht nur als ein hervorragender Geschäftsmann, sondern auch als großartiger Taktiker und Diplomat. Er war es, der die Familie durch überaus geschickte Heiratspolitik von einfachen Lieferanten, zu industriellen Erzeugern im Waffenhandel erheben konnte. Seine Söhne und Enkel errichteten zu diesem Zweck einige profitable Schmiede- und Schmelzbetriebe in Nortgard. Ihre Politik von höchster Warenqualität, der Gewinnbeteiligung ihrer Angestellten und freigiebiger Frömmigkeit festigte die Familie als gesellschaftliche Institution in der Region am Kronensee dieser Tage. So wurden die Oberhäupter jener Zeit auch als die: "guten Leute vom Gansbach" bekannt.

Der Urenkel Golos, Gerwin, führte diese Politik konsequent fort und im Jahre 1258 konnte die Familie den absoluten Zenit ihrer Chronik erreichen, als durch Gerwins erhebliche Investitionen im Straßenbau die Infrastruktur der Region nachhaltig gestärkt wurde. Dieses Projekt sollte ihn den Großteil seines Lebens beschäftigen, was ihm letztlich auch den ehrenvollen Titel "Baumeister" unter den Seinen einbrachte. Als Folge jener Mühen, sehen wir in dieser Periode einen nennenswerten Aufschwung des recht beschwerlichen Waffen- und Rüsthandels, mit der Hauptstadt des Reiches und ächzende Karren voll nordischer Handelsgüter rollten zu Dutzenden über die gepflasterten Straßen nach Süden. Auch das Haus Ganter soll dabei seinen Schnitt gemacht haben. Ihm folgten die Zwillingssöhne Gotthold und Gottfryd, die Gerwin beide so sehr liebte, dass er keinen von ihnen als Alleinerben einsetzen wollte und die damit letzten Endes, als der "doppelköpfige Falke" in die Familienchronik eingingen.


Der Niedergang:

Die dem Jahre 1300 nacheilenden Ereignisse, sollten die ohne Zweifel den einschneidendsten Wandel in der Chronik der Dynastie zur Folge habe. Es begann mit einer schrecklichen Seuche, die beinahe alle Arbeiter und teuer angelernten Knechte darniederraffte. Es sollte aber für das Haus Ganter, nicht beim wirtschaftlichen Schaden allein bleiben. Als der Familie nämlich der letzte Schmied davongelaufen und das Geschäft völlig zum Erliegen gekomme war, griff im Jahre 1301 die mittlerweise benannte "Hexerkeuche" auch auf die innerste Kernfamilie über und rottete sie bis auf Godegisel, den Sohn Gottholds, den die Familie als "Blutbewahrer" kennenlernen sollte und dessen herausragenden Vetter Golo, den vierten Träger dieses Namens, aus. In der katastrophalsten Stunde, als Godegisel den toten Leib seiner jungen Tochter zu Grabe trug, soll er einen Fluch gegen die Götter ausgestoßen und sein Gesicht und Erbe in hilflosem Zorn, mit Feuer und Brand grässlich entstellt haben und das mit der unzweifelhaften Absicht die Geschichte des Hauses zu einem nunmehrigen Ende zu bringen.

Jedoch sollte es seinem Vetter gelingen die wertvolle Familienchronik, Besitzurkunden und die nicht minder wertvollen Handwerksbücher vor dem Raub der Flammen zu bewahren und damit diese letzte Unheil abzuwenden. Zuallerletzt aber barg Golo den gebrochenen Godegisel, den die Keuche als das neue Oberhaupt der Familie ausspieen hatte und führte diesen zurück an die beschauliche Ortschaft Gansbach, hoch im Gebirge, an dessen Mine vor gut 500 Jahren alles began.

Während sich Godegisel dort seinem Leid völlig ergab, trat Golo in die Mannswehr des gleichen Adelsgeschlechts, das die Region seit Urzeiten verwaltete. Wie seinen fernen Ahnen auch, verhalfen ihm Ausdauer und Talent zu einiger Würde und einem durchaus vernünftigen Auskommen. Da der Name Ganter in dieser Gegend kein Unbekannter war und noch immer durchaus etwas galt, darf es nicht weiter verwundern, dass sich beide Männer mit jungen und fruchtbaren Maiden, aus guten Bürgerfamilien Nortgards, vermählen konnten.

Für den ersten Erhalt des Geschlechts war also gesorgt und dennoch verfiel Godegisel mit den Jahren zunehmend der Befürchtung, das Haus Ganter könne sich in dieser neuen Zeit nicht länger behaupten. Und diese Angst steigerte sich schließlich bis zum Wahn. Einem mittlerweile gereifter Golo Ganter (IV.) gelang es unterdessen, die alte Familienmine neu zu erschließen und im Jahre 1320, gute 20 Jahre nach der Katastrophe, der neuerlichen Erzförderung freizugeben. In der Zwischenzeit erließ sein Vetter Godegisel einige schwerwiegende Traditionen zum Schutz des Hauserbes, die die Geschichte der Familie bis ins Heute hinein maßgeblich beeinflussen sollten. Aus erwähnter Angst vor der Ausdünnung Ganterschen Blutes, hieß es von nun an, wären die Töchter des Hauses nur noch mit den Söhnen Ganterschen Geschlechts zu vermählen, während überzählige Sohne und deren Gattinnen, wie auch deren Erben, in eiserner Fessel an das Haus zu binden seien.

Diese Entscheidungen konnten in diesen schweren Tagen nicht weiter hinterfragt werden und wirklich sollte die Familie, zumindest in der Zahl ihrer Mitglieder, wieder erstarken...

Nach dem überraschenden Tod Godegisels, abgeschottet von der Pracht und dem Licht alter Tage, führten die Erben Godegisels ihren strengen Bergwerksbetrieb, von einem düsteren Wehrturm aus und das unter teilweise unmenschlichen Bedingungen für die dortigen Arbeiter.

Die brutale Knechtschaft der Ganterschen Schinder brach alsbald den letzten Widerstand des einst stolzen Bergwerksvolkes und während die Not in der Bevölkerung stieg, vermehrte sich das Vermögen der Sippe im gleichen Maße. Nun, da das Unternehmen Ganter wieder wertvolle Steuern brachte, ließ die damalige Herrschaft die Familie in ihrem schrecklichen Treiben zu gerne gewähren, was ihrer Sache folglich nötige Legitimation und Schirm gab, einen Arbeiteraufstand zu verhindern.

Drei ereignislose Jahrzehnte vergingen und im Jahre 1383 kündigte sich ein weiteres, einschneidendes Ereignis für das Haus Ganter an... Gerlach, dem Tollen, war vor wenigen Monden erst die Führung des Hauses übergeben worden und trotz seiner Jugend, hing ihm bereits ein fürchterlicher Ruf an.

Mehrere Arbeiter, die von einer Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen sprachen, verschwanden bald darauf in geheimnisvollster Weise und gar manches Fräulein, das spätabends noch das Haus verließ, soll ebenfalls durch Gerlachs finstere Schergen verschleppt worden sein. Aus dem Ganterturm vernahm man damals, insbesondere zu jenen Zeiten, in denen sich die Nacht vom Tage trennte, gar schreckliche Schreie und jammervolles Stöhnen. Als Gerlach endlich einen Streik der Arbeiterschaft blutigst niedergeschlagen ließ und die entstellten Köpfe ihrer Rädelsführer auf seinen Turmzinnen aufgepflockt wurden, konnte die Obrigkeit nicht länger schweigen.

Bei einer amtlich geführten Durchsuchung des ganterschen Eigentums, wurden diverse verbotene Schriften und weitere grässliche Ketzereien gefunden, die Gerlach direkt an den Scheiterhaufen und die restliche Familie an den Rand des Ruins führten. Durch schwindelerregende Ablässe erkauften sich Gerlachs Angehörige ihr blankes Leben und das Bergwerk wurde unter die direkte Aufsicht der Obrigkeit gestellt. Der einzige Sohn Gerlachs aber, wurde dem Klerus des Mithras übergeben, aufdass sein Dienst die Sünden des Vaters tilge...


Die jüngere Zeit:

Nach einigen Verwirrungen in der Nachfolge, stellte sich ein Neffe Gerlachs, Godwin mit Namen, als dessen rechtmäßiger Nachfolger heraus. Der damals 21jährige Godwin Ganter hatte sich zwar bereits einen gewissen Namen als Lanzenreiter verdienen können, war aber für diese spezielle Aufgabe denkbar schlecht vorbereitet worden. So konnten manche Zweige seine Unerfahrenheit schamlos nutzen, sich auf Godwins Kosten zu bereichern und folglich aus dem einengenden Einfluss der Kernfamilie entschwinden. In den Jahren, die der harschen Enteigung der Familie folgten, zersiedelte sich als direkte Konsequenz dieser Umstände, der größere Teil des Hauses innerhalb kürzester Zeit, in den Weiten Nortgards. Den Verrat seiner eigenen Familie, so sagt man, habe Godwin I. niemals zur Gänze verwinden können...

Doch noch immer stand ihm der nächste Teil seiner Verwandtschaft treu und so versuchte sich die Familie, unter den Argusaugen der Kirche, eine neue Existenzgrundlage in den felsigen Öden der Nordlande zu schaffen, während Godwin seinerseits bemüht war, kraft letzter finanzieller Mittel, das Schisma des Hauses Ganter umzukehren. Als am Ende dieses Weges der letzte Gulden geflossen war, sah sich die Führung gezwungen, ihren Kurs gemässigter Schlichtung und Siedlung zu überdenken. Es begann eine wilde Hatz gepanzerter Brüder, Vettern und Söhne auf diese, in ihren Augen, schändlichen Verräter Ganterschen Erbes, nicht nur um erlittene Schmach zu tilgen, aber auch um das Haus mit neuen (alten) Finanzmitteln zu versehen. Dieser radikale Schritt, soll Godwin auch seinen Beinamen als "der Eiserne (spöttisch: Erpel)" gewonnen haben. Während also mach jüngere Angehörige einfach zurückgeschleift wurden, fanden andere, weitaus schuldigere Verwandte, ihr betrübliches Schicksal in eisiger Wildnis. Trotz all dieser Maßnahmen, sollte es Godwin bis zum heutigen Tag nicht gelingen, den zersiedelten Teil der Dynastie gänzlich für die gemeinsame Sache zu gewinnen, geschweige denn, den geraubten und verlorenen Familienschatz zu bergen.

Schließlich, gute 16 Jahre nach dem Tod Gerlachs, war eine Lage entstanden, in der sich die Familie vollends mit der Tragweite ihrer momentanen Situation konfrontiert sah: Entwurzelt und gebrochen, stand die Sippe in einer für sie lebensfeindlichen Umgebung, voller Konkurrenten und selbst geschaffener Todfeinde. Sie war verarmt und Nortgard selbst bot zu diesem Zeitpunkt keine vernünftige Perspektive mehr. Dass die Familie zu diesem Zeitpunkt nicht einfach vernichtet worden war, darf durchaus Godwin und seinem fähigen Stab an Vertrauten angerechnet werden, der über die Jahre hinweig eine feste Basis von strenger Moral, Traditionsverbundenheit und Brudertreue propagierte und durchsetzte, während äußeren Feinden erfoglreich getrotzt wurde.

Zu guter Letzt war es jedoch vor allem eine einzige Entscheidung, die das Schicksal des Hauses Ganter bestimmen sollte. Sei es nun zum Guten oder zum Schlechten. Unter der Anleitung einer aufmerksamen Führung, konnte sich im Spätsommer des Jahres 1399 ein Entschluss formen, dessen riskante Natur eine Umsiedlung der gesamten greifbaren Familie in profitablere Gefilde vorsah.

Mit einem Tross aus Planwagen und Karren, zog die Familie Ganter und der Teil des Haushalts, welcher als der Fähigste schien, aus, um in der Metropole Löwenstein den Namen ihrer Dynastie zu neuer Größe zu führen. In ihrem Gepäck nichts als das Notwendigste, aber auch dem eigentlichen Reichtum des Hauses, in jenen mühsam zusammengetragenen Schriften über Chronik, Tradition und Wesen, sind sie trotz allem bester Dinge, als sich die gewaltigen Wälle der Hauptstadt, im düsteren Schimmer einer mondlosen Nacht vor ihnen erheben...