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Bertram Hallendorf/Sein Gedichtbändlein

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Ein Gesuch den Holzarbeitern

Den Tischlern, eifrig Schnitzern,
Auch allen ander'n Hölzerritzern,
Ja, den' bringe ich zu dieser Stunde,
Die Kunde, dass ich werd' ihr Kunde.

Denn ein' neue Laut' ich suche,
Aus besten Brettern von der Buche,
Die Saiten aus gar Rosshaar fein
Oder auch aus Darm vom Schwein.

Verzierungen, die wären prächtig,
Der Corpus, gross, von Leere trächtig.
Der Klang so laut, wie eine Glocke,
dass dabei jede Maid frohlocke.

Bezahlt werde in Münz' und Hellern,
Doch kann ich auch ein Liedlein trällern.
Ich sing' an Euren Hochgeziten
Und auch an andern frommen Riten.

Wollt Ihr Euch im Sang verewigt seh'n?
Soll Euer Nam' im Dichtwerk steh'n?
Dann solltet Ihr mich suchen geh'n!

Geheissen werd' ich Bertram Frohsinn,
weil alle froh sind, wenn ich da bin!

Wer ich bin

Wie soll ich es sagen? Der Herr hat's für mich vorgeseh'n.
Es gibt, wie wir wissen und versteh'n
Im Reich der Stände vier. Zum Einen diesen hier.
Der gute freie Recke, integer auf der ganzen Strecke.
Dann gibt's den Adel, er soll das ganze Volk beehren
Und die Priester, die uns stets belehren.
Und schließlich mich, den Narr'n, der wandern muss
Tagein, tagaus, stet's ohn' Verdruss.
Vergnügen ist mein heißes Eisen,
Euer Lachen meine Speisen.
Die Wort' der Stein, den ich behau.
Mein Geist, das Werkzeug, dem ich stets vertrau.
So hat der Herr es vorgeseh'n
Und so woll'n wir es stets versteh'n.

Einleitung zum Monolog Georgs von Hohenwacht

Von wem ich heute hier erzähl,
An dieser kalten Winternacht,
Ist ein Mann, ganz ohne Fehl:
Der Ritter von der Hohenwacht.

Ein Mann nicht schüchtern oder scheu,
Stets seinen Idealen treu.
Stark mit dem Schwert, ein echter Recke,
So bracht‘ er jeden Feind zur Strecke.

Sein Volk liebte ihn wahrlich sehr
war er doch tugendhaft und hehr,
Sein Urteil streng, doch stets gerecht.
Um sein Volk stands niemals schlecht.

Es ist ein‘ Mär von der Intrige,
Vom Kampf und auch vom Kriege,
Von Neid, von Hass und von der Liebe.
Kurz: Eine Geschichte voller Hiebe.

Der Ritter, Georg war sein Name,
Musste um seinen Knappen bangen.
Im Streit um eine liebe Dame
Wurde der vom Feind gefangen.

Georg wäre ausgeritten
Und hätte mit dem Feind gestritten.
Doch Vorsicht, wer der Feind hier ist:
Mit Nortgards Fürst liegt er im Zwist.

So ließ Georg die Hörner schallen
Und raubte vom Fürsten den Vasallen,
sperrte ihn in sichren Kerker
In des höchsten Turmes Erker.

Mann für Mann will Georg tandeln
Und zur Not mit Schwerte handeln.
Doch, weh, er ahnt noch nicht
Was derweil der Fürst bespricht.

Nach Löwenstein schickt dieser Kunde,
von falschen Taten, Mord und Lügen.
Der König vernahm’s zu früher Stunde
Und es tat ihn sehr betrüben.

„War Georg nicht ein edler Mann!?
Wie er sowas machen kann!?
War das nicht ein edler Ritter!?
Ach, wie ist die Kunde bitter!“

Von dieser Trauer ganz zerfressen
Und auch noch vom Zorn besessen
Ließ der König sich nicht bitten,
Erklärte Georg zum Banditen.

Soldaten werden ausgerüstet,
Ein jeder sich mit Waffen brüstet.
Sie sollen nun, vor allen Dingen
Georg in die Kni-e zwingen.

Bald schon zieht die Heerschar los,
reist bei Tage und bei Nacht.
Oh weh!, was macht nun bloß
Der Ritter von der Hohenwacht?

Als er einen Ausritt macht,
Erhält er Kunde von der Acht.
Sofort treibt er sein Pferde an,
Sammelt seine Reitersmann‘.

Mit dieser Handvoll treuer Degen
Zieht er der Heerschar nun entgegen,
Und als er auf die Häscher blickt
Man einen Boten zu ihm schickt.

Er solle sich getrost ergeben,
Man würde ihm dann schon vergeben.
Doch noch während er wird eingekesselt,
Georg seinen Zorn entfesselt ...
[Monolog beginnt]

Für Elda

Ich geh, wie einstmals, Tag um Tag
Durch diese große Stadt.
Diese Stadt, die ich nicht mag,
und die nichts mehr zu bieten hat.

Doch ich kann mich kaum verseh’n
Da blicke ich auf ein Gesicht.
Ich halte inne, bleibe steh’n,
Dieses sah ich hier noch nicht.

Es ist mir neu, und doch nicht fremd,
Dies wilde Antlitz dort.
Es ist die Frau, die jeder kennt,
der Begierden düstrer Hort.

Sie ist keinem Manne gleich,
doch jedem gleichsam schön.
Meine Beine werden weich,
Ich möchte mit ihr gehen.

Von edlen Zügen ihr Gesicht,
wie aus weißem Stein gestanzt,
An dem das Morgenlicht sich bricht,
Von abendrotem Haar umkranzt.

Mancher sieht sie vor sich liegen
Als dunkle Wüstenfee;
Die Frau, die meinem Traum entstiegen
entstammt der ungestümen See.

Doch wie das nie gezähmte Meer
Rinnt sie mir durch die Hand.
Und in dieser Welt kein Heer
Könnt‘ sie fesseln durch ein Band.

Der Tanz

Oftmals im Leben darf man tanzen,
auf Feiern, Bällen, oder Festen.
Doch abseits von diesen Ganzen,
Gefällt’s im Bette uns am Besten.

Ganz anders, als denn sonst im Leben
Ist’s wenn wir uns im Laken dreh’n.
Wenn wir gemeinsam dorthin streben,
dass wir bald vor Lust vergeh‘n.

Soll der Tanz zum Glück uns bringen,
ist’s nicht klar, wer wen hier führt.
Keiner soll den Andern zwingen -
die Leidenschaft den Sieger kürt.

Deine wonnetrunk’ne Stimme
Ist’s, die mir den Takt angibt.
Sie betäubt mir alle Sinne
Wenn mein Leib den Deinen liebt.