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Gösselpost 32

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Nummer 32 Wochenmitte, 05. Gilbhart, 1403 Herausgeber: Gerlach Ganter

Das Wetter

Kein Zweifel, der Herbst ist da. Sommerliche Liebschaften und Blätter welken um die Wette, die letzteren aber farbenfroher und mit weniger Gejammer.
Zumindest die Bauern haben wenig Grund zu Klage: Regen fällt derzeit so selten, dass alle Bäche ungewöhnlich wenig Wasser führen und die Sandbänke im alten Hafen Löwensteins aus den Fluten ragen wie besonders hässliche Wale.
Die alte Weisheit mahnt indes: Wenig Regen im Herbst verheisst viel Schnee und schon wird geraunt: (Violetta) Winter naht. An dieser Stelle bitte selbsttätig Schenkelklopfer einfügen. Noch ist Zeit.


Historisches Löwenstein
Die Stadtwache

1403 wird wohl als das Jahr der 3 Hauptmänner in die Annalen der Stadtwache Löwensteins eingehen, aber ganz gleich wie sehr die Bürger der Stadt auch ihre Köpfe schütteln mögen über die Wahl des berüchtigten Caletius Axis als neues Vorzeigeschild der Wache: Die Geschichte zeigt, dass es schon wesentlich turbulentere Zeiten gab.
Der Richtungsstreit über das tatsächliche Alter der Stadtwache ist dafür ein gutes Indiz: Die ursprüngliche Löwenwache wurde im Jahr 408 gegründet und kann, wenn auch vollkommen anders organisiert und mit anderen Aufgaben versehen, mit Fug und Recht zumindest als Vorläufer gelten. Das Dienstbuch mit dem springenden Löwen galt lange Zeit als eines der ältesten erhaltenen Schriftstücke - immerhin noch älter als der Mithrastempel - bis es zwanzig Jahre nach der Wiederentdeckung im Jahre 1217 als Fälschung entlarvt wurde.

Die Löwenwache existierte beinahe unverändert bis zum Jahr 747. Zeitgenössische Dokumente belegen einen weitreichenden Skandal mit Verbindungen der damals dienenden Offiziere zu Schmuggel und Hehlerei, die schliesslich Auslöser für weitreichende Reformen waren. 749 waren die Satzungen festgezurrt und während die schuldig gesprochenen Verräter auf dem Marktplatz hingerichtet wurden, gab es nur wenige Strassen weiter Beförderungen und Marschbefehle - für manchen die echte Geburtsstunde der Stadtwache, die damals zum ersten Mal diesen Namen führte.

Bis auf den Namen war die Ähnlichkeit aber gering: Die Kompetenzen waren ebenso eingeschränkt worden wie die Mittel und es war Usus, dass ein jeder angehende Stadtbüttel seine Ausrüstung entweder selbst zu stellen oder gegen klingende Münze abzulösen hatte. Die mangelnde Unterstützung auf der Strasse gipfelte schliesslich im schweren Flutjahr 815 in dem nur noch der Zeugwart Leoderich Gaseng die Stellung hielt. Anfang des Jahres 816 wurde der Scharfrichter der Stadt offiziell zum Mitglied der Stadtwache bestimmt, was die prekäre Situation nur unwesentlich verbesserte.

Tatsächlich blieb die Stadtwache bis zur Gründung des Stadtrates 876 ein Löwensteiner Treppenwitz, ein Abstellplatz für unliebsam gewordene Beamte und ungehorsame Soldaten, die man auf diese Weise zu disziplinieren hoffte: Wann immer es tatsächlich etwas zu tun gab, rückten die Truppen des Königs aus und nahmen die Sache in die Hand.

Deutlich grosszügiger ausgestattet als in den Jahrzehnten davor, mit einem Auftrag, der realistischer und pragmatischer formuliert war als die hochtrabenden Platitüden der Gründungsoffiziere und durch den Stadtrat, der die Notwendigkeit einer loyalen Schutzmacht einsah, protegiert, mauserte die Stadtwache sich bis zum Jahr 900 zu einem ernstzunehmenden Faktor. Erstmal Sollstärke erreicht wurde 902, aus jener Zeit stammt auch die eigenwillige Tradition eines Garnisonstieres, das mit übertriebenen Titeln, Würden und Privilegien angesprochen wird.

Mit der wachsenden Stärke der Stadtwache wuchsen auch die Reibereien mit den Königstruppen, immer wieder kam es zu Zusammenstössen, die mal mehr, mal weniger freundschaftlich endeten. Die Rivalität eskalierte 943: Während eines Ausflugs von König Alfrim I. persönlich, wurde er durch die Stadtwache in einen inszenierten Hinterhalt gelockt mit dem offensichtlichen Ziel den damaligen Hauptmann der Leibwache, Reichsritter Galor Vaske von der Löwenwacht zu brüskieren.
Als die Wogen sich gelegt hatten, steckten zwei ehemalige Hauptmannshäupter warnend auf einem Spiess über dem Guldentor - wenigstens im Tode vereint, wie eine nüchterne Aktennotiz feststellt.

Bis in das Jahr 1111 gab es wenig Besonderes zu berichten: Die üblichen Fälle von Korruption, Misshandlung, Diebstahl und spontanem Selbstmord nahmen niemals so grosse Ausmaße an, dass der Stadtrat es für nötig befunden hätte eine andere Gangart anzuschlagen. Insgesamt 21 verschiedene Hauptmänner wurden in den knapp 160 Jahren berufen, die längste Amtszeit dauerte 14 Jahre.

Dann kam das Jahr 1111 in dem der Wahnsinn nach Löwenstein griff. Plünderungen, Mord, Feuer - für eine Zeitlang schien es, als sollte nun wirklich die Welt untergehen. Als der Rauch sich verzogen hatte und die Massenhinrichtungen begannen, hatte die Stadtwache weniger als 20 dienstfähige Mitglieder. Gernot Ideburg war der siebte Hauptmann des Jahres 1111, wie um die Waage auszugleichen blieb er bis in das Jahr 1149 im Amt und stellte damit die bis dato längste Amtszeit am Stück auf.

Eben dieses Jahr 1149 kann als drittes Geburtsdatum der heutigen Stadtwache angesehen werden: Zeitgleich mit dem Beginn der Arbeiten am neuen Hafen wurden die Kompetenzen der Stadtwache erweitert und fixiert, die Position des Kastellans wird neu geschaffen um die Verbindung zwischen dem Hof und der Stadtwache zu formalisieren. Dies war die letzte grössere Anpassung der Struktur bis zum heutigen Tage, selbst die blaue Uniform wurde damals vorgestellt und ist bis heute das Aushängeschild der Wache.

Während die Umstände Löwenstein mal mehr und mal weniger beutelten, schlug sich die Wache im Grossen und Ganzen nicht schlecht. Es gab berüchtigte Feiglinge wie Hermann Derk, der von 1201 bis 1209 als Leutnant diente und in den Kinderliedern spöttisch verewigt wurde, es gab Frauenhelden wie Gregor Galater, der am 1. Wintertag des Jahres 1255 vom alten Glockenturm sprang.

Die Umstände verschlechterten sich ab dem Jahr 1300: Keuche und Kriegsvorbereitungen dünnten die Reihen der Rekruten und die Kasse gleichermassen aus, es kam immer wieder zu Soldausfällen. Der Verkauf der Garnison - gerüchteweise für die Summe von 9999 Silberlingen - an Eckemund Silberberg erfolgte auf Betreiben der erst ein Jahr zuvor zum Hauptmann beförderten Amalina Schwarzenbach.

Das Jahr 1340 stand unter dem Eindruck der Mordserie des Scharfrichters Ian Faming, der Bericht, der von Hauptmann Schwarzenbach über die Ereignisse des Ersten Hartung abgefasst wurde, war lange Zeit unter Verschluss und gelangte vermutlich erst im Zuge der Renovierung der Ratsräumlichkeiten 1373 zu den öffentlichen Papieren. Die Schilderungen machen deutlich warum: Als man schliesslich erkannte, dass der Scharfrichter hinter den grausamen Morden steckte, wurden die in das Haus des Scharfrichters eingedrungenen Wachen bereits von Jenem erwartet. Fünf Mal wurde Ian Faming von Waffen durchbohrt und ging zu Boden. Fünf Mal erhob er sich erneut, bis Hauptmann Amalina Schwarzenbach ihn schliesslich mit seiner eigenen Waffe enthauptete.

Wie zum Ausgleich dafür waren die kommenden Jahre ruhig, auch wenn der Krieg seinen Tribut von der Wache forderte. 1392 wurde Hadrian Stenneberg zum Hauptmann der Stadtwache befördert, 1396 gelang es ihm die Machenschaften der Bernings aufzudecken.
Hadrian Stenneberg war auch am Ruder, als 1400 die Keuche zum zweiten Mal aufflammte und unzählige Flüchtlinge nach Löwenstein schwappten.
Die Stadtwache erwies sich für die Herausforderung als gerüstet: Vorbildlich wurden selbst gescheiterte Existenzen und Entwurzelte aus fremden Lehen aufgenommen und der Stadt Löwenstein verpflichtet.

1401 wurde Hadrian Stenneberg zum Kastellan befördert, Gotmar Eyring Seysbald folgte ihm als Hauptmann nach, nur ein Jahr später abgelöst vom zugewanderten Lysander O'Domhnaill. 1403 schliesslich, das Jahr der drei Hauptmänner, sah zunächst Darius Savaen und letztlich Caletius Axis, der auf ausdrücklichen Wunsch der Vogtin Eirene Kerlow berufen wurde.

Der ehemalige Söldner hat einen fürchterlichen Ruf, aber das scheint seiner Position nicht zu schaden, ganz im Gegenteil: Schon jetzt ist absehbar, dass die Truppe wieder an Kraft gewinnt, bereit, an die ruhmvollen Tage der Vergangenheit anzuschliessen. Manchmal braucht es einen Mann der Tat, der sich nicht scheut mit entblößtem Schwert durch Straßendreck zu waten, um neuen Glanz zu schaffen.


Aktuelle Herbstmode
Ein Hohelied auf den klassischen Rock

Unsere hochgeschätzte L. Löwenherz befindet sich derzeit noch auf Erholungsurlaub von den sommerlichen Eskapaden. Es gelang uns einen zufällig gewählten Repräsentanten des arbeitenden Volkes als beherzte Vertretung zu gewinnen.

Mir wurde gesagt eine Kolumne ist eine Art geistiger Erguss zu einem Thema. Ich frag mich nur, warum man mir die Urlaubsvertretung zumutet? Dann auch noch dieses Thema: Mode. Wär es wenigstens die Metzger-Kolumne oder eine Kolumne über das Liebesleben der Pflastersteine, dann hätt ich sofort Einfälle, aber Mode?

Bei Mode geht es wohl um Kleidung. Ich interessiere mich nicht sonderlich für Kleidung, verzeiht mir den begeisterungsarmen Tonfall, liebe Leser. Kleidung muss schwerer Arbeit Stand halten und gut sitzen, ohne Auszuleiern. Ob die Stücke jetzt mit Rüschen verziert sind, bestickt, farbig oder mit Schleifchen versehen sind, ist mir ziemlich egal.

Aber wenn man mich fragt, was für ein Kleidungsstück ich für sinnvoll und nett halte, dann würd ich wohl sagen: Röcke. Ich meine jedoch nicht diese scheusslichen karierten Wollröckchen, die in letzter Zeit von der Männerwelt favorisiert werden und auch keine Fellröcke, wo sich Bär, Wolf und Hase die Pfote reichen, sondern richtige, lange, faltenreiche Röcke.

Sicher kann man sagen, dass Röcke langweilig sind und zu viel verbergen. Aber ich seh es anders. Ein schwerer, gesäumter Wollstoff schmeichelt den Beinen einer Frau vielmehr, als alles andere. Vor allem keine Hosen, dazu komm ich später. Selbst wenn ihr nicht die perfektesten, straffen und schlanken Beine habt, der Rock vermag alle Krater und Schluchten zu verbergen.
Der Stoff wärmt, schmeichelt der Silhouette und ist verdammt praktisch. Männer da draußen, habt ihr je versucht eine Frau in Hosen in eine schattige Ecke zu zerren, um über sie her zu fallen? Das ist mit ziemlicher Arbeit verbunden. Ein Rock lässt sich hoch raffen und wenn die Erwählte im besten Fall nichts drunter trägt, steht der Freude nichts mehr im Wege. Es verbirgt den Akt auch hervorragend, denn die Frau kann sich auf den Schoß setzen und man sieht nichts. Selbst wenn man erwischt wird, kann der Mann der Schöpfung noch in Ruhe die Hose richten, bis der lange Stoff seinen Schoß Preis gibt.

Um auf die Hosen zurück zu kommen, die gehören ausschließlich an die Beine der Männer. Hosen bei Frauen sind wie Socken bei Kühen. Dafür gibt es keine Berechtigung und keinen Sinn. Das Einzige, was mir dazu einfällt ist ein verwirrtes 'Warum?'. Meinetwegen kann man in Hosen besser reiten, aber schon mal darüber nachgedacht, wie hübsch ihr im Damensattel ausseht? Die Herren helfen euch gerne in den Sattel, immerhin seht ihr in einem Rock so schön hilfsbedürftig und zart aus.

Somit tut den Männern den Gefallen, werte Damen, und tragt weiterhin Röcke! Sie werden es euch mit wissenden Blicken danken. Spätestens nach dieser Kolumne, die vermutlich deshalb meine Letzte ist!


Die Löwensteiner Röstung
Unser Beitrag an der Heimatfront

Kaffee - ein hartes Wort mit eigenartiger Lautreihung, die bereits auf seinen fremdländischen Ursprung hindeutet. Das erste Mal wurden die kleinen, geheimnisvoll riechenden und knochenharten Böhnchen von dem laskandorstämmigen Abenteurer und Seefahrer Abraham Bergen vor knapp 300 Jahren in Amhran eingeführt. Der findige Geschäftsmann stiftete in seinem „Sternentässchen“ getauften Kaffeezelt Schaubrühungen und Verkostungen auf den Märkten Silendirs und Servanos - auch in Ravinsthal versuchte er sich mit dem exotischen neuen Getränk, scheiterte jedoch daran, dass ihm sowohl der Bohnensack, als auch der Kessel geklaut wurden, während er zur schaulustigen Menge sprach.

Doch auch bei den tatsächlich stattfindenden Verkostungen waren die Reaktionen auf seine Ware bestenfalls gespalten. Nur wenige konnten der dunklen, bitteren Brühe aus Indharim etwas abgewinnen, und hatten sich erst zahlreiche Neugierige aufgereiht, das verlockend duftende Getränk zu probieren, so machte die Kunde von dem höchst enttäuschenden Geschmack der vorgeblichen Köstlichkeit schnell die Runde. In die Annalen der Geschichte eingegangen ist vor allem der entsetzte Ausspruch der damals in Löwenstein ansässigen Goldschmiedin und Salonlöwin Amalia Kuchenreich, welche da den erschreckenden Gegensatz von Duft und Geschmack den "größten Betrug seit der Erfindung der Bratwurst" schimpfte.

So fristete das indharimer Gebräu jahrzentelang ein Nischendasein, bei dem es vornehmlich in den Wohnstuben erfolgloser Künstler und Schriftsteller gereicht wurde, ohne je in der breiten Öffentlichkeit Anklang zu finden.

Kein Wunder also, dass es über 100 Jahre brauchte, bis nach und nach verderbliche Effekte des Getränks bekannt wurden. Schlaflosigkeit, die sich in Manie zu steigern vermochte, Wesensänderung zum Aggressiven hin, und schließlich gar physikalische Veränderungen wie etwa dunkler werdende Haut und eine neue Heiserkeit in der Stimme von Kaffeetrinkern, bis es letztendlich nicht mehr zu übersehen war: Der Kaffee war es, der den Mensch zum Indharimer machte.
Auf diese Entdeckung hin wurde das dämonische Gebräu um das Jahr 1300 gesellschaftlich endgültig verpönt und als schädlich eingestuft, wenngleich es bis zum Beginn des glorreichen Feldzuges gegen Indharim dauern sollte, bis der Genuss und auch bloßer Besitz von Kaffee weitreichend verboten wurden.

Dennoch blieb eine Eigenschaft des Kaffees in unserer allgemeinen Erinnerungen haften, nämlich das Wachhalten des Geistes. Die besten Gelehrten des Landes arbeiteten Jahre unerkannt und ungewürdigt daran, ein Getränk herzustellen, dass diesen einen Effekt auf unschädliche Weise zu replizieren vermochte.
Im Jahre 1393 wurde dann endlich ein Erfolg eingefahren: Die "Löwensteiner Röstung" ward geboren. Ein so geschmacksexplosives wie elegantes Gemisch aus einer Reihe von feinsten Zutaten, deren genaue Zusammensetzung für den Laien geheim zu bleiben vermag und die Aromen von Holz aus servanoer Wäldern, warmen Staubs der löwensteiner Straßen und der würzig-salzigen Luft des städtischen Hafens auf so zauberhafte wie unvergessliche Weise miteinander vereint.
Allein schon der hart in die Nase schlagende Duft erinnert an den heldenhaften Tritt unserer Soldaten in Indharim und treibt einem Jeden den Schlaf aus den Augen – ein guter Schluck des Wundermittels indes vermag auch in tiefster Nacht noch für einen wachen und aufmerksamen Geist zu sorgen.

"Für die bestmögliche Wirkung empfehle ich, sich des Morgens ein heißes Tässchen der "Röstung" auf die Füße zu kippen und gleichzeitig von der Wärmewirkung wie auch von der Entfaltung der Dämpfe zu profitieren", weiß indes der Autor von 'Lernen durch Schmerz' und Experte für Stimulation Darius Zebol.

Übrigens: 20% von dem Erlös der "Löwensteiner Röstung" gehen direkt an die Finanzierung unserer Kämpfer in Indharim. Der Sieg ist nahe!


Gerüchte und Neuigkeiten

Die edle Vogtin von Löwenstein scheint den ältesten Mann der bekannten Welt Weckberger gegen ein etwas jüngeres Exemplar ausgetauscht zu haben – in letzter Zeit sichtet man sie oft in lüstern geformtem Goldschmuck aus der Hand Ludwig Felsenschinders. Die Gösselpost gratuliert dem glücklichen Paar!

Unvergebene Jungfrauen der Stadt sollten sich jedoch in Acht nehmen: Der berüchtigte Eheschwindler Ansen Peckman wurde wieder in den Straßen Löwensteins gesichtet. Das Vorgehen des Charmeurs ist routiniert und perfide – zumeist schweigt er das Ziel seines neuesten Coups in die Ergebenheit, um die nichtsahnende Schönheit dann um etliche wertvolle Geschenke zu erleichtern und herzensbrechend zu einer Anderen weiterzuziehen. "Als effektivste Methode gegen die trickreichen Avancen eines professionellen Herzensbrechers empfehle ich einen beherzten Tritt in die Leistengegend, noch während der mutmaßliche Charmeur zum Gruße ansetzt", so Experte für Körpersprache und sanfte Mediation Darius Zebol.

Womöglich um sich solcher Affären zu erwehren fällt derweil die langjährige Schreiberin der Vogtei mit einer für unsere Gefielde ungewöhnlich langen zölibatären Phase auf. Anderen gut informierten Quellen zufolge ist dies jedoch lediglich ihrer ungesunden Sucht nach Parfum zu verdanken: Die Fläschchen stapeln sich wohl derart ungezügelt in den Wohnräumen von Fräulein Strastenberg, dass es bislang kein interessierter Recke geschafft haben soll, das Bett zu finden.

Die Liebesangelegenheiten Löwensteins werden allerdings derweil von einer neuen alten Bedrohung überschattet. Der vielen in schrecklicher Erinnerung gebliebene Lich aus den Grüften Flüsterwalds soll entgegen allgemeiner Überzeugung nicht tot, sondern vielmehr untot und erst jüngst in der Altstadt gesehen worden sein, wo er von den Dächern aus die Bevölkerung in Gestalt zweier wehrloser Fräuleins drohte. Die Zeit und in früheren Kämpfen gerissene Wunden sollen allerdings ihre Spuren hinterlassen haben. So sieht man nichts mehr von herabfahrenden Blitzen und einer Dämonenarmee – vielmehr beschränkt sich der Unhold darauf, wirr mit den Armen zu fuchteln und Passanten mit einem falschen Gebiss zu erschrecken.

Die Zeit ruft also offensichtlich nach tapferen Helden, sich der Bedrohung in den Weg zu stellen. Ein Jammer nur, dass ausgerechnet jetzt der heldenhafte Lehensritter Morgenstern verschwunden zu sein scheint. Aussagen aus dem engsten Umkreis des Edlen zufolge soll er die Harpie von Südwald in Kampfe um Leben und Tod gestellt haben, und mit dem Biest zusammen in eine feurige Schlucht gestürzt sein. Wieder anderen Berichten zufolge soll sich der Lehensritter jedoch lediglich in einem längeren Urlaub am Meer in Begleitung williger Schönheiten und vieler Fässer Wein befinden. Die Gösselpost wird weiter berichten.

In Candaria derweil passiert weiterhin nichts. Auffallend wenig passiert insbesondere in Greifanger, wo die edle Baronin Luisa Bernger von Greifanger sich darin gefällt, die candarische Tradition des Sich-aus-allem-heraushaltens hochzuhalten. Diesem Zustand hält bislang allein Verwalter Seekliff entgegen, indem er seinen Turm mit toten Möwen schmückt. Die Bewohner Greifangers waren zu einem Kommentar bezüglich dieser neuen Dekorationsidee leider nicht zu bewegen.

Diese Ereignislosigkeit hat nunmehr sogar zu einer gewissen Landflucht in Candaria geführt – so sollen dort etliche Bauern und einfache Leute ihr Leben aufgegeben haben, um unter die Piraten zu gehen und ein Leben voller Abenteuer genießen zu dürfen. Bislang genießen sie das Abenteuer zahlreicher Fässer Rums zweifelhafter Herkunft am candarischen Strande – man darf also gespannt darauf sein, was diese wilden Recken in Bälde noch vollbringen werden.


Leserbrief
Huren aller Lehen vereinigt Euch! (mit mir)

Liebe Gösselpost!

Eine Zeit der Not ist über uns hereingebrochen, eine Zeit der Not, an der allein das indharimer Gezücht Schuld trägt. Der gerechte Angriffskrieg in den wir trotz aller Liebe zum Frieden gezwungen wurden, hat unser Land nicht allein der strahlendsten, stärksten und grössten Ritter, Streiter und Adeligen beraubt, sondern auch einen ungleich schmerzhafteren Tribut in Form all der Huren gefordert, die berauscht durch die Aussicht auf güldene Münzen in der Börse dem alten Vaterland die Kehrseite zuwendeten.

Seit dem herrscht ein Mangel auf den Strassen Löwensteins und die Preise für ein Reiterstündchen sind so weit gestiegen, dass es einem Mann nicht nur die Hose, sondern auch die Schuhe und den Hut auszieht.

Hier ist die starke Hand der Vogtei gefordert! Der Markt muss reguliert werden, Anreize für das horizontale Gewerbe müssen her und auch die Gründung einer ehrenhaften Zunft ist wohl nicht zu abwegig um die horrenden Preise wieder in die rechten Bahnen zu lenken.
Ich fordere freie Bürgerschaft für jede Frau, die sich verpflichtet für die Dauer von sechs Wochen die Beine im Namen des Reiches breit zu machen und freie Rezepte für das Aufbrühen von Mondtee.

Mithras wird es vergelten.

D. Zobel, (nicht der Leibeigene von seiner Steifigkeit G.E. Seysbald sondern ein ganz anderer)


Vergünstigungen für Handwerker in Löwenstein
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Löwenstein bietet besondere Vergünstigungen für Handwerker an, die sich in der Stadt niederzulassen gedenken

Per sofortigem Beschluss der edlen Eirene Kerlow von Löwenstein-Südwald, Vogtin von Löwenstein, Baronin von Südwald, erhält ein jeder Schmied, Schneider, Schreiner oder Kelterer eine kostenlose Bürgerschaft der Stadt, so er sich in jener niederlassen möge!

Diesen neuen Bürgern wird es weiterhin möglich sein, nach bereits einem Monat der Mietzeit das jeweils in der Zeit bewohnte Gebäude in seinen Besitz zu überführen.

Angehende Handwerker der benannten Profile werden schließlich von der Anleitungsbibliothek der Vogtei profitieren und Unterstützung in dem Verfeinern ihres Berufes erhalten.

So Ihr einen Handel oder ein Handwerk betreibt, das nicht direkt in die aufgezählten Felder fällt, Euch aber dennoch für die benannten Vergünstigungen interessiert, wird die Verwaltungsstube der Vogtei Euer Gesuch gern entgegennehmen und auf die Möglichkeit einer Ausnahmeregelung prüfen.


Felsenschinders Handelsstube & Schenke zum Tanzenden Einhorn sucht
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Des Felsenschinders Handelsstube & Schenke zum Tanzenden Einhorn sucht:




Einen Wirt oder eine Schankmagd,
Einen Lehrling,
Einen Mitarbeiter,
Einen Hausangestellten.

Geboten werden Lohn, Kost und Logie, Anleitung und Lehre.